"Die Einkehr von Maria in den Himmel"

15.8.2018, 08:00 Uhr

© Dieter Köchel

Grit Bliesener (48) aus Kersbach kommt nicht in den Genuss eines freien Tages unter der Woche. "Städte wie Fürth haben an Mariä Himmelfahrt nicht frei. Und da es ja immer auf den Arbeitsplatz und nicht den Wohnort ankommt, werde ich an diesem Tag ganz normal arbeiten. Ich bin auch nicht gläubig, deswegen habe ich keine Ahnung warum Katholiken diesen Tag feiern."

Luigi Stinga (53) aus Neapel (!) schätzt den Feiertag und wird an Mariä Himmelfahrt Maria gedenken: "Ich bin zurzeit im Urlaub hier, weil meine Mutter aus Pautzfeld kommt. Mariä Himmelfahrt ist auch bei uns in Italien ein wichtiger Feiertag, deswegen weiß ich natürlich, warum man ihn feiert. An diesem Tag wird an die Aufnahme Marias in den Himmel gedacht. Ich werde in der Frühe noch mit meiner Familie hier in Forchheim in die Messe gehen und danach Kofferpacken, weil wir wieder zurück nach Italien fahren."

Anneliese Richard (79) aus Lennestadt (NRW) ist zu Besuch in Forchheim und kennt sich mit den katholischen Feiertagen bestens aus: "Das ist doch selbstverständlich, dass man das weiß. An dem Tag ist die Gottesmutter Maria in den Himmel aufgefahren. Bei uns in Nordrhein-Westfalen ist das leider kein Feiertag, deswegen verbringe ich den Tag wie jeden anderen auch, aber manche machen an dem Tag Busreisen zu den Gedenkstätten."

Silvia Maderer (50) aus Wolfsberg hat nicht das Glück an Mariä Himmelfahrt frei zu haben: "Ich arbeite in Nürnberg und die Stadt ist ja bekanntlich evangelisch, deswegen muss ich leider an Mariä Himmelfahrt arbeiten. Warum man diesen Tag überhaupt feiert, wüsste ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht. Die Einkehr von Maria in den Himmel wäre ja fast zu einfach."

© Fotos: Eichenmüller

Stefan Grimmer (42) aus Königsberg freut sich schon auf den freien Tag und wird ihn nutzen: "Bei uns in Königsberg gibt es den Feiertag auch, obwohl es überwiegend evangelisch ist. Ich glaube, es ist ein Gedenktag für Maria. Aber einfach die Auferstehung zu feiern, wäre zu plump, denke ich. Ich werde an Mariä Himmelfahrt einen Ausflug mit der ganzen Familie machen. Wohin genau wissen wir aber noch nicht."

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Wo wird eigentlich Maria Himmelfahrt gefeiert? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammen getragen:

In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt nur im Saarland und in bestimmten Gemeinden Bayerns ein gesetzlicher Feiertag. Laut Landesamt für Statistik wird „Mariä Himmelfahrt“ in 1704 von insgesamt
2056 Gemeinden begangen. Während in Oberbayern und Niederbayern in allen bayerischen Kommunen der 15. August ein gesetzlicher Feiertag ist, trifft das in Oberfranken und Mittelfranken für die meisten Gemeinden nicht zu. In fünf der acht bayerischen Großstädte ist „Mariä Himmelfahrt“ ein gesetzlicher Feiertag. Der 15. August — „Mariä Himmelfahrt“ — ist in einer Gemeinde dann ein gesetzlicher Feiertag, wenn dort mehr katholische als evangelische Einwohner ihren Hauptwohnsitz hatten. Auf welche Kommunen dies zutrifft, stellt das Bayerische Landesamt für Statistik auf Basis der letzten Volkszählung fest. Die Festlegung, in welchen Gemeinden Bayerns „Mariä Himmelfahrt“ ein gesetzlicher Feiertag ist, beruht auf den Ergebnissen des Zensus 2011. Während in den bayerischen Großstädten München, Augsburg, Würzburg, Regensburg und Ingolstadt „Mariä Himmelfahrt“ ein gesetzlicher Feiertag ist, wird in den mittelfränkischen Großstädten Nürnberg, Fürth und Erlangen gearbeitet, beziehungsweise sind die Geschäfte geöffnet.

 

 

 

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