Die Geschichte hinter dem Abo-Aufsteiger

10.6.2016, 13:18 Uhr
Die Geschichte hinter dem Abo-Aufsteiger

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Martin Distler, der im Februar abgelöste Abteilungsleiter und Kreisvorsitzende, erweckte das Tischtennis bei der DJK vor 16 Jahren zu neuem Leben. Als 2007 die neue Turnhalle fertig war, konnten die Sportler unter komfortablen Bedingungen üben. Bald war ihnen die Kreisliga zu klein geworden. „Unser Ziel war, uns auf Bezirksebene zu etablieren“, erinnert sich Distler. Als das Versprechen eingelöst war, zogen die Verantwortlichen 2014 mit dem früheren Oberliga-Spieler Nicholas Derra einen Studenten an Land, der sich zunächst als Jugendtrainer beweisen sollte. Derra bekam aber schon nach wenigen Monaten die Verantwortung für die Herren übertragen und führte den Aufsteiger in der 3. Bezirksliga direkt zur souveränen Meisterschaft. In der Oberfrankenliga wiederholten die Eggolsheimer dieses Kunststück und dominierten die Konkurrenz. „Nic ist ein entscheidender Mosaikstein unseres Erfolgs. Einen Trainer können nur ganz wenige Vereine auf diesem Niveau bieten“, erklärt Distler.

Spielermarkt verdichtet

Ein Teil des Ruhms jedoch ist erkauft. Neben Derra, der auf Stundenbasis angestellt ist, beziehen auswärtige Spieler wie das 2014 verpflichtete Duo Marcel Herbert und Martin Kolovratnik eine Aufwandsentschädigung. „Das ist kein Geheimnis und branchenüblich. Der Markt hat sich durch die Reduzierung der deutschen Spitzenligen verdichtet“, sagt Distler und verweist in Richtung Effeltrich. Denn der Regionalligist ist aus sportlicher Sicht mittlerweile zum nähesten Vergleichsmaßstab geworden.

„Wir wollen mit der 1. Mannschaft Leistungs-Tischtennis bieten“, bekräftigt Distler. Mit den hochkarätigen Neuzugängen Jiri Javurek (Wernigerode, Regionalliga) und Thomas Szitai (SV Hörstein, Landesliga), die die Abgänge von Juan Renteria und Stefan Trautmann kompensieren sollen, hat man eine auch in der Landesliga konkurrenzfähige Mannschaft am Start. „Der Klassenverbleib dürfte machbar sein“, prophezeit Distler. Dass Topspieler Tomas Flicek eine Ellenbogenverletzung bis September auskurieren muss, sieht Distler nicht als Nachteil.

Bei aller Euphorie, die sich auch durch ein gestiegenes Zuschauerinteresse zeigt, wollen sie in Eggolsheim aber nicht ihren Unterbau vergessen. Als warnendes Beispiel dient abermals die SpVgg Effeltrich, die in den vergangenen Jahren ohne Nachwuchs auskommen musste. „Die Jugendförderung ist uns ein großes Anliegen“, betont Distler.

Die mit knapp 80 aktiven Mitgliedern zweitgrößte Abteilung im Kreis hinter Heroldsbach geht im Sommer mit vier Mannschaften in den Betrieb, die immer wieder von Coach Derra geschult werden sollen. Seine ältesten Schützlinge führte er in die Oberfrankenliga, wo sich die Jungen allerdings nicht halten konnten. „Die Fluktuation ist nach wie vor gering. Der Nachwuchs soll über die 3. und 2. Mannschaft herangeführt werden“, erklärt Distler. So soll Eigengewächs und Abteilungsleiter Florian Rudrich auch in der Landesliga seine Einsätze bekommen. Hoffnungen machen darf sich zudem Alexander Bäz, der vom FC Burk als Verstärkung für die DJK-Reserve in der 1. Kreisliga gedacht ist und zum lokalen Ansatz passt. Der stärkste Spieler auf Kreisebene wohnt in Eggolsheim.

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