Zauber in Wichsenstein: Die Nacht der fast 1000 Lichter

8.12.2018, 14:16 Uhr
Zauber in Wichsenstein: Die Nacht der fast 1000 Lichter

© Thomas Weichert

Die seit 2003 wieder etablierte Lichterprozession am Abend des 7. Dezember zieht noch nicht viele Schaulustige an und so bleiben die Gläubigen der Pfarrei dabei meist unter sich. Vorbeter der letzten Betstunde in der Pfarrkirche St. Erhard war diesmal Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG). Cheforganisator Joachim Roppelt fungierte während der Prozession durch das Jurahochdorf wieder als Vorbeter.

Bevor sich der Prozessionszug in Bewegung setzte, rief er die Gläubigen zur Stille und Besinnung auf. Nicht nur die Straßen und den Wichsenstein hatten die fleißigen Helfer der Pfarrei St. Erhard in ein herrlich romantisches Licht getaucht, sondern auch die berühmte Wichsensteiner Tanzlinde in der Ortsmitte, die unter Denkmalschutz steht.

An der Prozessionsspitze marschierten die Fahnenabordnungen der Soldatenkameradschaft und der Feuerwehr Wichsenstein, dahinter die Mitglieder des Gemeinde- und Pfarrgemeinderats und die Musiker der Wannbacher Dorfmusikanten, die wieder für die musikalische Umrahmung sorgten.

Pfarrer Pater Flavian Michali, der schon bei den Vorbereitungen mitgewirkt hatte, trug wieder das Allerheiligste unter dem Baldachin durch den Ort. Kinder hatten auch ihre Laternen vom Martinsumzug mitgebracht.

Als die Wichsensteiner Lichterprozession vor 15 Jahren wieder zum Leben erweckt wurde, waren es nur 400 Wachslichter. Im Laufe der Jahre sind es jedes Jahr mehr geworden. So heuer laut Organisator Joachim Roppelt ganz genau 980 an der Zahl: "Wir wollten eigentlich dieses Jahr 1000 Lichter gießen, doch dann gingen uns die Büchsen aus. Wachs hätten wir noch gehabt."

Der größte Teil des Kerzenwachses, das dazu eingeschmolzen wird, stammt wie in Nankendorf an Silvester auch von Kerzenresten aus der Basilika und der Klosterkirche Gößweinstein. Das ganze Jahr über werden von den Wichsensteinern auch Wurstdosen gesammelt, in die das mit Sägespänen gemischte Wachs dann gegossen wird. Der Docht in der Mitte besteht aus einem zusammengerollten Papierküchentuch. So brennen diese Wachskerzen dann länger als eine Stunde.

Vor etwa 30 Jahren war der Tag der ewigen Anbetung in der Pfarrgemeinde St. Erhard in Wichsenstein noch an Neujahr. Vom Erzbistum Bamberg wurde dieser dann auf den 7. Dezember vorverlegt. Für einige Wichsensteiner ein großer Nachteil, da die Lichterprozession nun auch auf einen Wochentag fallen kann. Da müssen dann viele arbeiten. Diesmal war es jedoch an einem Freitagabend.

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