Die neue Ess-Klasse ist in Eggolsheim zu Hause
12.6.2016, 18:27 Uhr
EGGOLSHEIM – Stolz präsentiert Juniorchef Thomas Fleischmann den drei interessierten Herren das kupferfarbene Prunkstück seiner Brennerei: Seit 2013 zählt die sogenannte Pot-Still-Anlage zum Inventar der Whisky-Destillerie Blaue Maus in Neuses. Für die Rohbrandherstellung ist sie inzwischen unentbehrlich. Besucher Martin Kropfeld aus Pautzfeld ist von der gesamten Destillerie angetan. Sein Resümee: „Eine schöne Anlage, innen und außen sehr ansprechend.“
Auf insgesamt acht Stationen können die Besucher des ersten Eggolsheimer Genusstags Halt machen, um sich über die Produkte der heimischen Gastronomiebetriebe zu informieren und diese vor Ort zu kosten. Ein Shuttlebus bringt die Ausflügler zwischen 10 und 16 Uhr von einem Ziel zum nächsten. Der Genusstag wurde von der Eggolsheimer Ortsgruppe des Fränkische-Schweiz-Vereins und einem Team von „Genussbotschaftern“ ins Leben gerufen. Das Ziel der Aktion: Die Marktgemeinde als Genussregion bekannter machen.
Zünftig geht es im gutbesuchten Biergarten der ehemaligen Brauerei „Zur Goldenen Krone“ zu. Die „Eggolsheimer Drei“ haben ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt: Brauer Johannes Eismann schenkt sein „Aurum“-Lagerbier vom Fass aus und lädt die Gäste zur Bierkeller-Erkundung ein. Küchenmeister Markus Huberth serviert fränkischen Spargel und Spanferkel vom Buchenholzgrill. Maria Eismann hält Obstbrände und Fruchtliköre für probierfreudige Gaumen parat.
Die Bäckerei Weinkam in der Hartmannstraße hat heute ein speziell für den Genusstag gebackenes Rote-Bete-Brot für ihre Kunden im Sortiment. In Rettern lässt sich derweil Martin Hubert vom gleichnamigen Landgasthaus bei der Wurstherstellung über die Schultern schauen. „Wir genießen die Biergartenatmosphäre hier oben“, sagt Lydia Werner. Vom Aktionstag habe sie und ihre Bekannten allerdings nichts mitbekommen. „Wir sind zufällig hier oben gelandet,“ so die Kersbacherin.
In Weigelshofen wartet die Brennerei Erlwein mit einer Probierstation auf: Neben Gin und Bränden aus Apfelmost können die Gäste auch verschiedene Whiskysorten testen. Gegenüber, im Brauerei-Gasthaus Pfister, stehen die Biere im Fokus: Stefan Pfister beantwortet Fragen zur Bierkultur und zeigt seine Brauanlage.
Begeistert vom Genusstag zeigt sich Hiltrud Zehner vom Landgasthof Zehner in Drosendorf: „Ich finde es einfach schön, dabei zu sein. Action ist immer gut“, lacht die Gastronomin. „Meine Männer brennen gerne Schnaps, ich backe gerne Urrädla.“ Mit der Eigenkreation „Emma“ bringt der Familienbetrieb heute seinen ersten Gin auf den Markt.
Eine Ortschaft weiter ist man in der Drügendorfer Brauerei Först ob des spärlichen Zulaufs enttäuscht: „Vielleicht wurde die Veranstaltung etwas kurzfristig anberaumt oder es wurde zu wenig Werbung gemacht“, mutmaßt Braumeister Volker Först. „Besser wäre es gewesen, wenn der Shuttlebus ab Forchheim gefahren wäre.“ Den Genusstag an sich hält er aber für eine „geniale Idee“. „Auch wenn die Resonanz noch ausbaufähig ist, waren die meisten Teilnehmer zufrieden“, resümiert Initiator Robert Schmitt vom Fränkisch-Schweiz-Verein. „Die Idee wurde angenommen, ich denke, wir machen mit dem Genusstag weiter.“
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