Die Stadtschnecken gehören fest zum Fasching

18.1.2016, 10:00 Uhr
Die Stadtschnecken gehören fest zum Fasching

© Fotos: Stefan Braun

Das Lob kam aus berufenem Munde: „Die heiligen Stadtschnecken können auf das bisher Erreichte sehr stolz sein.“ Jürgen Friedrich weiß, wovon er spricht, denn als Vorsitzender des Partnervereins „Narrlangia Rot-Weiss Erlangen“ kann er sehr gut einschätzen, was es heißt, eine gelungene und kurzweilige Prunksitzung auf die Beine zu stellen.

Dabei gibt es den Heiligenstädter Karnevalsverein erst seit 2009. Mittlerweile haben die „heiligen Stadtschnecken“ über 100 Mitglieder und vier Garden sind während der närrischen Zeit in ständigem Einsatz.

Der Aufwand hat sich wieder gelohnt. Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten und es durfte herzhaft gelacht werden. Dass es um den Nachwuchs bei den Stadtschnecken sehr gut bestellt ist, bewiesen nach der Sitzungseröffnung durch den Hofmarschall die als Bienen verkleideten Schneckenzwerge.

Auch das Markgrafenpaar Sascha I. zu Mirsberg und Sabrina I. zu North-Carolina hatte seinen Auftritt und stellten sich amüsant in Versform vor. Auftritten der Markgrafengarde und einer Büttenrede von Fritz Arndt als „Eunuch“ folgten die „Schnirkelschnecken“ mit einem gekonnt vorgetragenen Samba-Auftritt.

Der ließ die Herzen des Erlanger Prinzenpaars Darlice und Henrique zu Narrlangen höher schlagen, denn beide haben brasilianische Wurzeln. Spätestens ab diesem Zeitpunkt kam auch Moderatorin Eva-Katharina Schmidt so richtig auf Touren. Ihre Schlagfertigkeit, gepaart mit Spontaneität und passender Mimik sorgte für Lachsalven am laufenden Band. Vor Schmidts Breitseiten war fortan im Saal keiner mehr sicher, speziell Landrat Johann Kalb wurde im Laufe des Abends immer wieder in das Programm einbezogen.

Auch Heiligenstadts Bürgermeister Helmut Krämer und die Bundestagsabgeordnete Emmy Zeulner waren ab und an im Visier von Schmidts spontan aus der Hüfte abgeschossenen Breitseiten. „Die Moderation hier ist weit und breit einmalig,“ verkündete am Ende Vizepräsident Albrecht Mikulaschek vom Erlanger Patenverein. Dessen Vorsitzender Jürgen Friedrich bekam heuer den Heiligenstädter „Goldschneck“ verliehen und durfte zu diesem Anlass auch einige Vorgänger auf der Bühne begrüßen.

Kalb konnte danach gleich auf der Bühne bleiben, denn beim Publikumsstück „Aschenbrödel“ durfte der jeden Spaß mitmachende Landrat eine tragende Rolle spielen. Nach einem Gardetanz, unter anderem zum Stones-Evergreen „Satisfaction“, und der Ehrung von mehreren Unterstützern des Vereins ging es in die wohlverdiente Pause.

Angels im Weltall

Beim Erlanger Männerballett blieb kein Auge trocken und beim Showtanz bewiesen die Sternschnecken beim Thema „Boxen“ ihre Athletik. Der Sketch „Sparmaßnahmen im Altenheim“ wurde ohne Worte vorgetragen und sorgte für Lachsalven. Peter Schillings „Major Tom“ dröhnte aus den Boxen, als die „Angels Narrlangia“ zu einer Reise ins Weltall aufbrachen.

Irdische Genüsse hingegen standen im Mittelpunkt, als Markgraf Sascha I. zu Mirsberg „in der Bütt“ über seine Erfahrungen bei Verkostungen von Bier, Wein und Schnaps berichtete. Einem schwungvollen Auftritt der Showtanzgarde folgte der erwartete Höhepunkt des Abends. Die beiden „Linden von Heiligenstadt“, Silke Arndt und Eva-Katharina Schmidt, nahmen in bester „Waltraud-und-Mariechen“-Manier nicht nur Themen aus Heiligenstadt ins Visier. Beide waren in ihrem Metier, da wurde sogar ein sonst eher peinlicher Augenblick überbrückt, als beide ihren Text vergessen hatten.

Wie sie mit diesem Malheur umgingen, sorgte für Lachsalven. Die wurden nur noch übertroffen, als Schmidt recht zweideutig die Vorzüge ihres Vibrationshandys zur Schau stellte.

Ein starker Auftritt von Showtanzmariechen Magdalena aus Erlangen und ein Gardetanz rundeten eine gelungene, kurzweilige Prunksitzung ab.

 

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