Die Wolfsberger diskutierten gar nicht lange herum

14.11.2018, 10:00 Uhr
Die Wolfsberger diskutierten gar nicht lange herum

© Foto: Franz Galster

Zu dieser Frage gab es im Sommer bereits eine außerordentliche Bürgerversammlung mit einem Vertreter des Landesamtes für Umwelt und einer Vertreterin der Telekom gegeben sowie zuvor eine Zusammenkunft der Gegner eines Funkmastes (wir berichteten jeweils).

Die Telekom hat die Errichtung eines Mastes auf der Höhe zwischen Geschwand und Bärnfels geplant. In den letzten Wochen gab es eine Befragung in der gesamten Gemeinde. 619 Fragebögen sind verteilt worden und im Rathaus eingegangen. Die Auswertung zeigt in drei Stufen keinen Handlungsbedarf in Obertrubach, Herzogwind, Neudorf und Hundsdorf.

Teilweiser Handlungsbedarf liegt in Bärnfels, Geschwand, Linden und Galgenberg vor. Akuten Bedarf gibt es in Wolfsberg, Untertrubach, Dörfles, Haselstauden und Sorg. Für eine deutliche Verbesserung sprechen sich vor allem Bärnfels, Untertrubach/Haselstauden aus. Für die Errichtung eines Sendemastes votieren deutlich Wolfsberg und Untertrubach.

Wolfsberg hat überhaupt keinen Empfang per Funk. Alle anderen Gemeindeteile stehen der Errichtung eines Funkturms klar negativ gegenüber. Ein Bürger stellte den Antrag zu prüfen, wo es Sinn macht, für Wolfsberg und Untertrubach einen Mast zu errichten. Es gebe entsprechende Fördermittel von Bund und Land, die zu nutzen sind. "Wenn es Mehrheiten gibt, muss man sich arrangieren, die Bevölkerung ist mitzunehmen", sagte Bürgermeister Markus Grüner. Der Gemeinderat wird in einer der nächsten Sitzungen das Vorgehen festlegen.

An Hand einer Präsentation erläuterte Bürgermeister Markus Grüner ansonsten die Situation der Gemeinde Obertrubach. Lange Diskussionen gab es nicht, obwohl mit der jetzt beginnenden Dorferneuerung ein sich über voraussichtlich zwei Jahre erstreckendes markantes Projekt ansteht.

In gründlichen Diskussionen sind die Bürger von Wolfsberg in die Planungen eingebunden worden. Die vorzeitige Baufreigabe liegt vor, sodass die kompletten Ausschreibungen vorgenommen werden können. Als erstes soll eine Stützmauer am Dorfeingang von Obertrubach kommend in Wolfsberg erneuert und dem Verkehr besser angepasst werden. Außerdem steht 2019 die Verlegung der Trubach am Dorfausgang Richtung Untertrubach an.

Zuvor müssen die Fische sorgfältig den Bach aufwärts getrieben werden, ein interessantes Spektakel, wie der Bürgermeister schon ahnt. Erst nach der Bachverlegung sind die Voraussetzungen geschaffen, den Straßenbau und die Dorferneuerung weiter voran zu treiben.

Markus Grüner ging ausführlich auf das Zahlenwerk der Kommune ein. Die Gemeinde zählt 2278 Einwohner, davon 1120 weibliche und 1158 männliche mit 2158 Deutschen und 93 Ausländern, darunter 40 EU-Bürger. Generell zeigt die Betrachtung über 30 Jahre nur unwesentliche Veränderungen. Die größten Ortschaften sind Obertrubach mit knapp 700 Einwohnern, Geschwand (circa 500), Bärnfels über 400 und Wolfsberg (über 150).

Zehn Geburten stehen 22 Sterbefälle gegenüber. Obertrubach freut sich, mit Dr. Inka Christina Haaken eine junge Landärztin für die Praxis gewonnen zu haben. Sie löste Dr. Josef Klein ab, der aus Altersgründen ausschied.

Die Eröffnung des Dorfladens Obertrubach ist für Frühjahr 2019 geplant. Die Genossenschaft verfügt mit mittlerweile 250 verkauften Anteilen über ein Gründungskapital von 95 000 Euro. Die Außenrenovierung des Gebäudes verspricht eine gelungene Erneuerung. Die Grundschule Bärnfels zählt 69 Kinder, kann vier Klassen belegen und zeigt eine bemerkenswerte Konstanz, sodass der Bestand der Schule langfristig gesichert ist, wie Grüner ausführte. Die Mittagsbetreuung besuchen 40 Kinder.

Spannend zeigt sich das geplante Projekt Doppelturnhalle im Schulverband Gößweinstein. Rund vier Millionen Euro sind veranschlagt mit einer Förderung von 80 Prozent. Die Gemeinde muss rund 300 000 Euro zahlen. Die Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Marien rückt in den Mittelpunkt. Der Bau soll noch dieses Jahr stehen. Gesamtkosten: rund 500 000 Euro, die der Staat mit 385 000 Euro fördert. Die Gemeinde bringt 100 000 Euro Eigenmittel auf, die Kirchenstiftung 15 000 Euro.

Zahlreiche Baumaßnahmen wie die Sanierung des Hundsdorfer Weges werden im Rahmen der Städtebauförderung durchgeführt. In diesem Zusammenhang steht der Abriss des ehemaligen Café Regina unmittelbar bevor. Die Gemeinde hat es für 125 000 Euro erworben. Sowohl Erwerb als auch die weiteren Maßnahmen werden mit 60 Prozent gefördert.

Zurzeit verfügt die Gemeinde über keine eigenen Bauplätze. Grüner forderte seine Bürger auf, möglichst mitzuhelfen, dass die Nachfrage künftig wieder befriedigt werden kann.

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