Die Zeichen stehen auf Rot in Ebermannstadt

19.10.2018, 14:00 Uhr
Die Zeichen stehen auf Rot in Ebermannstadt

© Foto: Marquard Och

Stadtrat Bernhard Hübschmann (NLE) wollte wissen, was Ebermannstadt tun könne, um die Situation zu verbessern. Zunächst hob Hempfling die bereits getätigten Investitionen in die soziale Infrastruktur vor. Dazu zählen: Kindertagesbetreuung, Jugendarbeit sowie die Jugendsozialarbeit an Schulen. Auf NN-Nachfrage machte Hempfling deutlich, dass gerade in den Bereichen Kindertagesbetreuung und in der Jugendarbeit noch einiges zu tun sei. Begrüßenswert, aber auch absolut notwendig, sei die Vollzeitstelle der Jugendpflegerin. Sie unterstützt die ehrenamtliche Jugendarbeit in der Stadt.

Mit dem Hasenberg-Familienzentrum etabliert sich ein sozialer Treffpunkt in Ebermannstadts Feuersteinstraße. Im Mütterzentrum ist auch einer von drei landkreisweiten künftigen "Familienstützpunkten" angesiedelt. Dafür müsse genügend räumliche Kapazität bereitgestellt werden, so Hempfling. Er sprach davon, dass Ebermannstadt als Mittelzentrum eine erhebliche Bedeutung für den östlichen Landkreis habe.

"Wir nehmen die Herausforderung an", erklärte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), merkte jedoch an: "Bei uns ist jede Familie gut aufgehoben." Das gerade entstehende Familienzentrum sei Ausdruck der weiteren Entwicklung.

Rote Bereiche in der Stadt

In der Stadt ist der Anteil der Alleinerziehenden mit knapp 24 Prozent um fünf Punkte höher als im Kreisdurchschnitt. Wer alleine Kinder erzieht, muss Beruf, Haushalt und die Erziehung unter einen Hut bringen und das bringe höhere Belastungsfaktoren und einen erhöhten Hilfeanspruch mit sich, erläuterte Hempfling.

Rückgängig sei mit 28 Prozent die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Zum Vergleich: im Landkreis sind es 21 Prozent. Die Kaufkraft je Einwohner lag 2017 mit 23 600 Euro um 600 Euro unter dem Kreisdurchschnitt. Im "roten Bereich" liegt Ebermannstadt mit 92 von 100 Punkten bei der Jugendhilfe, ebenfalls mit roter Farbe stellen sich die 82 Punkte Familiengerichtshilfe dar, dagegen bewegt sich die Jugendgerichtshilfe mit 56 Punkten im mittleren Bereich.

"Jugendhilfe ist mit viel Geld verbunden", machte Martin Hempfling deutlich. 2016 waren das in der Stadt Gesamtkosten von 563 000 Euro. Pro Einwohner unter 18 Jahren schlägt das mit 505 Euro zu Buche, im Landkreisvergleich sind es 390 Euro.

1 Kommentar