Dieses Haus hat eine Zukunft

6.7.2012, 11:56 Uhr
Dieses Haus hat eine Zukunft

© Riedel

Wer auf der B2 von Gräfenberg nach Bayreuth unterwegs ist, dem fällt in Kappel kaum das Schild auf, das nach links mitten durch eine Häuserzeile auf das Jugendheim hinweist. Ein schmaler Weg führt am Ende der Bebauung zum Jugendheim Kappel, das schon im Jahr 1962 von Jugendlichen der Kirchengemeinde Hiltpoltstein erbaut wurde, um einen festen Ort für die Jugendarbeit zu schaffen.

Schon bald, im Jahr 1968, war eine wesentliche Erweiterung um Schlaf- und Waschräume notwendig, um das Haus auch als Freizeitheim nutzen zu können. Seitdem ist es auch Sitz der Jugendreferenten im Dekanatsbezirk Gräfenberg, ein Amt, das bis zum Jahr 1997 von Angehörigen der Christusbruderschaft Selbitz – später Falkenstein – wahrgenommen wurde. Sie prägten maßgeblich die Jugendarbeit im Dekanat, zuletzt Bruder Philippus, der über 20 Jahre engagiert diese Tätigkeit inne hatte.

Nach seinem Weggang wurde die Bewirtschaftung des in die Jahre gekommenen Gebäudes immer schwieriger. Das Jugendheim stand auf der Kippe. Dann erklärte der Dekanatsausschuss unter Vorsitz von Dekanin Christine Schürmann die Jugendarbeit zu einem Schwerpunktthema. Schon 2008 wurde deshalb eine zeitgemäße Nutzung diskutiert.

An Dekanat vermietet

Das im Eigentum der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Hiltpoltstein befindliche Gebäude ist an den Dekanatsbezirk Gräfenberg vermietet. Darüber hinaus wird es auch als sogenanntes „Selbstversorgerhaus“ mit 26 Betten, einem Freigelände mit Fußballfeld und Minigolfplatz, Beachvolleyballfeld und Feuerstelle an Gruppen vermietet. Inzwischen ist es auch wieder zum Sitz des Dekanatsjugendreferenten Oliver Wiek geworden.

Nachdem im Jahr 2009 die Gründung eines Freundeskreises erfolgte, konnten die Weichen für eine umfassende Sanierung gestellt werden. Weil man in Hiltpoltstein schon mit dem Bau der unter kirchlicher Trägerschaft stehenden Kinderkrippe mit den beiden jungen Architekten Oliver Gebhardt und Sebastian Steinlein aus Obertrubach gute Erfahrungen machte, wurden sie auch mit der Sanierung betraut.

Im Gangbereich, in dem bisher unter einer Dachschräge zehn Betten aufgestellt waren, entstanden durch eine neue Gaube zwei Leiterzimmer und ein Schlafraum mit sechs Betten, so dass sich die bisherige Bettenzahl um zwei reduziert hat. Dazu wurde ein zweiter Waschraum geschaffen. Zwei zusätzlich angebrachte Außentreppen genügen nunmehr den gestiegenen Anforderungen des Brandschutzes. Das Gebäude wurde auch energetisch saniert.

Die Gesamtkosten in Höhe von 250000 Euro werden durch einen Zuschuss der Oberfrankenstiftung in Höhe von 87500 Euro, vom Landkreis Forchheim und der Sparkasse Forchheim finanziert. Die Kirchengemeinde Hiltpoltstein, der Dekanatsbezirk Gräfenberg sowie die rund 50 Kirchenmitglieder, deren Eigenleistung mit mindestens 20000 Euro anzusetzen ist, schultern den Rest.

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