Digitale Bilderwelten in Klinik Fränkische Schweiz

EBERMANNSTADT - Als Reiner Schütz seine „digitale Bilderwelt“ mit Hilfe der Ausstellungsorganisatorin Carmen Betz und dem Freund Heinz Henkel in der Klinik Fränkische Schweiz im „Haus Walberla“ und „Haus Feuerstein“ aushängte, meinte im Vorbeigehen eine Krankenschwester „amoll wos anersch“. Ob des nach fränkischem Sprachgebrauch „vernichtenden Befunds“ zuckte der Grafiker doch leicht zusammen.

Bei der Ausstellungseröffnung kam aus dem Freundeskreis hinzu: „Wir haben beschlossen, du musst wieder mehr malen“. Zumindest vorläufig wird auch das den Künstler nicht auf den „Pfad der Tugend“ zurück bringen. Auf der Suche nach einem englischen Künstler hat sein iPhone über 120 Farbfelder ausgespuckt. „Die digitale Welt wird mich die nächste Zeit beschäftigen, aus 50 umgesetzten „Farbplatten“ sollen 80 werden, bemerkte Reiner Schütz den Kunstgängern im Atrium der Klinik Fränkische Schweiz.

Chefarzt Rudolf Koob erinnerte an die seit 1994 ununterbrochene Ausstellungsreihe „Kunst in der Klinik“. Zur Frage: Kann Kunst den Heilungsverlauf positiv beeinflussen? führte der Mediziner Studien an, die einen geringeren Bedarf an Schmerzmitteln belegten, weiter spiele die Kunst eine Rolle als Zugang zum Gehirn von Demenzkranken.

Nicht entgehen ließ sich Landrat Hermann Ulm – der gleichzeitige Aufsichtsratsvorsitzende der Klinik – die Vernissage, dabei war selbstverständlich der Kirchehrenbacher Künstlerkollege Erich Müller.

An der ausgewählten Kreation, dem Spaziergang einer befreundeten Familie mit Hunden im Wald von Schirnaidel, erläuterte der „Digitaldesigner“ die aus vielen Fotos, im Zeitraum einer Woche doch recht aufwändig entstandene „Bilderkombination“, der er nach der Weiterbearbeitung mit einem Zeichnungsprogramm im PC – wie üblich — erst zum Schluss die Farben zuordnete.