Diskussion um Nachverdichtung in der Innenstadt

18.12.2017, 06:00 Uhr
Diskussion um Nachverdichtung in der Innenstadt

© Foto: Hubert Bösl

Ursprünglich sollte die Lücke in der Wallstraße durch ein zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach bebaut werden. Nun fragte der Bauherr bei der Stadt an, ob er dort auch ein Haus mit drei Geschossen und ausgebautem Dachgeschoss bauen könne oder auch die Variante eines viergeschossigen Hauses mit Flachdach, wobei das oberste Geschoss ein Penthouse sein soll. Hierüber hatte der Bauausschuss des Stadtrats zu befinden.

Die Nordseite der Wallstraße ist als Teil des denkmalgeschützten Ensembles "Forchheimer Altstadt" eingestuft. Die Nachbarhäuser sind zweistöckige historische Satteldachgebäude. In diese Reihe hätte sich die ursprüngliche Planung gut eingefügt. Ein Stockwerk höher, so schrieb Bauordnungsleiter Stefan Schelter in der Sitzungsvorlage, erscheint "als wuchtig und massiv", auch wenn auf der gegenüberliegenden Straßenseite — allerdings durch eine Kastanienreihe getrennt — Gebäude mit vier Geschossen stehen. "Einfach ein Geschoss zu viel", fasste Stefan Schelter vor dem Ausschuss zusammen.

"Das ist störend, das bedarf keiner Diskussion", beschied gleich Holger Lehnard (CSU). Parteikollege Markus Schmidt brachte aber die "Gärten der Semiramis" ins Gespräch, die sich seiner Meinung nach ebenfalls nicht in die Umgebung einfügten. So bezeichnet er einen geplanten, pyramidenartigen Neubau in der Nähe der früheren Landwirtschaftsschule, der erheblich anders aussieht als die ältere Nachbarbebauung.

Der Unterschied zwischen den beiden Fällen, so Schelter, ist die Abweichung in der Geschosszahl. Das sah auch Sebastian Körber (FDP) so. Er könnte sich zwar in der Wallstraße ein zweigeschossiges Haus mit Penthouse vorstellen, zweifelte aber an der Zustimmung der Denkmalschutzbehörden. Der Ausschuss lehnte einstimmig den Antrag ab.

Grünzug nicht mehr nötig

Zwischen Von-Ketteler- und Kantstraße gibt es sechs Grundstücke, die im Bebauungsplan von 1960 für landwirtschaftliche und gärtnerische Zwecke ausgewiesen sind. Damals dachte man wohl an Eigenversorgung der Bewohner der Häuser an den Straßen. Nun möchte der Eigentümer einer der Flächen diese über das Vordergrundstück erschließen und mit einem Wohnhaus bebauen.

Mit dieser Absicht waren die Stadträte einverstanden, zumal schon vor vielen Jahren das Pfarrhaus von Verklärung Christi in genau diesem Grünzug gebaut wurde. Allerdings müssen die Grundstücksnachbarn dem Vorhaben zustimmen.

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