Dorfladen soll das Herz von Obertrubach werden

1.2.2019, 06:00 Uhr
Dorfladen soll das Herz von Obertrubach werden

© Franz Galster

Michael Hofmann vom AELF Münchberg ist zentral zuständig für die Bewilligung von Leader-Fördermitteln, einem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes und mitfinanziert vom Freistaat Bayern. Hofmann übergab den Leader-Förderbescheid in Höhe von 52.000 Euro an den Geschäftsführer des künftigen Dorfladens, Thomas Laitsch. Bürgermeister Markus Grüner freute sich, zu diesem Anlass auch Leader-Projektmanager Toni Eckert und Landrat Hermann Ulm begrüßen zu können.

Er schlug einen Bogen zurück, als am 14. Oktober 2017 der alte Dorfladen schloss. „Ein Verfallsprozess, den wollen wir nicht“, so Grüner. Die Obertrubacher reagierten spontan mit einer Bürgerinitiative, holten mit Wolfgang Gröll einen Berater aus Starnberg ins Boot.

Es formierte sich ein Arbeitskreis, angeführt von Thomas Laitsch, Unternehmensberater aus Herzogwind. Am Ende fanden sich als privater Investor Bianca und Jürgen Häfner aus Untertrubach. Sie kauften den renovierungsbedürftigen ehemaligen Dorfladen Wölfel. Mit einem eigenen Baugeschäft im Rücken erfüllten sie die denkmalbedingten Auflagen mit viel Liebe, wie sich jetzt zeigt.

Die Gemeinde unterstützte das Projekt, indem es die Räume des Dorfladens für zehn Jahre mietete, eine gewisse Sicherheit für den Investor. Gleichzeitig tritt die Genossenschaft des Dorfladens, die im Juli 2018 gegründet wurde, als Untermieter zur Gemeinde Obertrubach auf. So entstand ein Konstrukt auf drei Säulen.

Der Laden mit dem täglichen Bedarf ist wichtig für den Ort und eine ideale Ergänzung zum Wanderparadies und Kletterzentrum, sagte Michael Hofmann. Die Zeichnung von 262 Anteilscheinen sei ein großes Zeichen von Solidarität. Er dankte, wie auch die Verantwortlichen aus Obertrubach, Toni Eckert für die Unterstützung. Eckert sagte, er war bei einem früheren Besuch beeindruckt von der Zielstrebigkeit in Obertrubach. Er glaubt an einen Erfolg.

„Da geht einem das Herz auf“

„Da geht einem hier das Herz auf. Man sieht, was möglich ist, wenn Bürgerschaft und Gemeinde zusammenhelfen. Ein Laden ist das Herz eines Dorfes, ein Kommunikationszentrum“, zeigte sich Landrat Ulm begeistert. Das Dorf darf nicht nur zum Wohnen und Schlafen da sein, hier muss man auch alt werden können. „Obertrubach ist ein Vorbild für die Gemeinden, die klagen. Die Bevölkerung wird es honorieren“, ist Ulm überzeugt.

Laitsch erwähnte Investitionen von insgesamt 152.000 Euro. Erfreut zeigt er sich, dass nicht nur Einheimische und die beiden örtlichen Banken, sondern auch Auswärtige und Touristen, die eine lange Verbindung zu Obertrubach haben, Anteile zeichneten und auch noch tun. Die Nachfrage ist da.

Er versprach gute und auch lokale Produkte sowie Nachhaltigkeit. Das Konzept zeigte er an Hand einer Schautafel. Man konnte Rewe als Lieferanten gewinnen und sei damit konkurrenzfähig. Früher sei Leben am „Plärrer“ gewesen. Das wolle man wieder erreichen. Die Bürokratie zu bewältigen sei nicht einfach. Jetzt gilt es, die Einrichtung zu einem funktionsfähigen Laden zu komplettieren und mit Produkten zu bestücken. Am 13. April um 10 Uhr werden die Obertrubacher die Pforten ihres Dorfladens offiziell öffnen.

 

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