Dormitz: Ludwig Schmitt ist seit 25 Jahren der Nikolaus

4.12.2018, 12:00 Uhr
Dormitz: Ludwig Schmitt ist seit 25 Jahren der Nikolaus

© Foto: Karl Heinz Wirth

Jedes Jahr besucht Ludwig Schmitt die Kindertagesstätte und die Vorschulkinder. Als er seinen dreijährigen Sohn Max vor 25 Jahren in den Kindergarten brachte und zum ersten Mal miterlebte, wie der Nikolaus, gespielt von den Erzieherinnen, mit einem vergoldeten Besenstiel und rotem Mantel die Kinder besuchte, war die Sache für ihn klar: "Der Nikolaus ist Männersache." Also fragte er, ob er den Nikolaus spielen dürfe. Im Kindergarten wurde sofort zugestimmt.

Freund der Kinder

Schmitt sieht den Nikolaus als Freund der Kinder, auf den man sich freut und gerät ins Schwärmen, wenn er von seinen Erlebnissen erzählt. Am Nikolaustag, wenn er vormittags am Kindergarten vorbeiläuft, dann sieht er schon, wie die Kinder mit Händen und Nasen an den Fenstern kleben, freudestrahlend winken und es sich wie ein Lauffeuer im Kindergarten von Gruppe zu Gruppe verbreitet: "Der Nikolaus kommt".

Dann geschieht etwas, was ihn fasziniert. Die Kinder haben sich auf den Besuch vorbereitet. "Wenn ich mit Schlitten und Geschenken an die Tür klopfe, steht für mich kein Stuhl, sondern ein Thron bereit, ausgelegt mit rotem Samt, auf den ich mich setzen muss", erzählt er.

Jeder möchte den Bischofsstab halten oder das goldene Buch. Dann sitzen alle um den Nikolaus herum und warten auf eine Geschichte.

Nur selten gibt es Tadel

Ludwig Schmitt erzählt gern. Wenn die Kleinen dann mit leuchtenden Augen vor ihm sitzen, aufmerksam zuhören, dann freut sich der Nikolaus ebenfalls. "Es ist schön, wenn die Kinder begreifen, wie schön sie es haben und was die Erzieherinnen für sie leisten."  Die Dankbarkeit der Kinder sei das schönste was er als Nikolaus mitnehme.

Er sieht sich als Bischof Nikolaus an diesem Tag, spricht mit den Kindern und schaut in seinem goldenen Buch nach, was dort über den einen oder anderen geschrieben steht. Manchmal gibt es auch Tadel vom Nikolaus, aber das ist die Ausnahme.

Trotz aller Tradition wird die Nikolausfeier je nach Alter der Kinder individuell gestaltet. Mit Geschichten, Liedern und Gedichten werden die Kinder schon vor dem 6. Dezember auf Bischof Nikolaus vorbereitet, damit sie den Besuch in freundlicher und entspannter Atmosphäre kindgerecht und angstfrei erleben.

Tolle Zusammenarbeit

25 Jahre als Bischof Nikolaus sind für Ludwig Schmitt eine lange Zeit, an die er sich gerne erinnert. Die Herzlichkeit der Mitarbeiterinnen und der Besuch in den einzelnen Gruppen, die auch bei den Kindern zu spüren ist, berühren ihn jedes Mal.

"Dieses Jahr", so Carina Mayer und ihr Team, "wird unser Bischof Nikolaus mit der Pferdekutsche vorfahren und als erste die Kleinsten in der Schmetterling- und Käfergruppe besuchen. Anschließend geht es weiter zur Fische-, Bienen- und Bärengruppe und danach zu den Vorschulkindern in der Schule."

Doch nicht nur diese Kinder warten auf den Nikolaus. In seinem Haus hat Schmitt ein Zimmer eingerichtet, in dem er sich vorbereitet. Der Besuch bei den Senioren ist ebenfalls ein Erlebnis für ihn, wenn selbst geschriebene Gedichte, nachdenkliche und lustige Geschichten erzählt werden und die Senioren tiefe Freude empfinden.

Es ist auch Tradition geworden, die Gemeindeverwaltung sowie die Praxis von Dr. Cordula Quentin zu besuchen. Mit einem Spaziergang durch das Dorf beendet der Nikolaus seinen wichtigen Tag.

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