Dr. Mörsdorf in Pretzfeld: Seit 40 Jahren Arzt

29.7.2016, 10:20 Uhr
Dr. Mörsdorf in Pretzfeld: Seit 40 Jahren Arzt

© Foto: Stefan Braun

Ausnahmsweise standen diesmal nicht die Patienten im Vordergrund, sondern der Arzt selbst. Zur Feier seines 40. Jubiläums konnte der Mediziner zahlreiche Gäste, darunter auch viele Kollegen, in seinen Praxisräumen mit den Worten begrüßen: „Ich hoffe, dass es für Sie hier mindestens so schön ist, wie es jetzt auf dem Annafest wäre.“

Bei solch einem Jubiläum darf selbstverständlich ein Rückblick nicht fehlen. „Damals kam gerade Ultraschall in der Gynäkologie auf, auch Dialyse war ganz neu und es gab nur sehr wenige Plätze“, erinnerte sich Mörsdorf an seine Anfangsjahre als Mediziner. Seinerzeit galt der Arzt noch als ein Halbgott in Weiß, seither habe sich sehr viel geändert, „speziell durch die neue tolle Technik“ erklärte Mörsdorf seinen Gästen.

Berufsbild hat sich geändert

Aber auch das Berufsbild sei ein anderes. Heute entscheidet der Patient mit, damals waren manche Ärzte beleidigt, wenn dieser sich noch eine weitere Meinung einholte. Durch die Mitsprache der heute sehr gut informierten Patienten trage der Arzt bei Entscheidungen über die Art der Behandlung nicht mehr die alleinige Verantwortung. Entscheiden müsse am Ende ohnehin der Patient.

„Die in früheren Jahren hohe Autorität hatte auch ihren Preis“, blickte Mörsdorf zurück. „Überstunden und Nachteinsätze waren normal, heute gibt es einen flächendeckenden Bereitschaftsdienst.“ Die eigene Familie stehe viel stärker als in früheren Zeiten im Fokus, berichtete der Mediziner weiter, für den diese Entwicklung auch ein Beweggrund war, im Mai 2008 zusammen mit fünf anderen Ärzten die UGeF zu gründen. 2012 konnte das Netz einen Vertrag mit der AOK Bayern abschließen, eine eigene Notfallpraxis für den Landkreis Forchheim wurde 2013 eröffnet.

Vier Jahre an der Klinik

Der im Saarland geborene, aber in der hiesigen Region „längst heimisch gewordene“ Mörsdorf studierte in Saarbrücken und Homburg Medizin. Nach kurzen Einsätzen als Medizinalassistent in zwei Krankenhäusern in seiner Heimat erfolgte 1978 der Wechsel an die Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. Dort war er vier Jahre als Assistenzarzt in der Anästhesie aktiv.

1982 übernahm er dann von seinem Vorgänger Dr. Zahn die Praxis in Pretzfeld. Auf dem Gebiet der Ernährungsmedizin erwarb sich Hans-Joachim Mörsdorf ein Jahr später den Doktortitel der Medizin.

Jungen Menschen mit den entsprechenden Voraussetzungen rät Mörsdorf aus drei Gründen, Medizin zu studieren. Der Beruf des Arztes biete ein breit gefächertes Berufsfeld mit hohem Ansehen und lohne sich mittlerweile auch finanziell wieder. Zwei seiner drei Kinder seien diesem Rat gefolgt, die Tochter soll einmal die Praxis übernehmen. Der eine Sohn möchte seinen Job als Kardiologe nicht aufgeben und der zweite Sohn ist Betriebswirtschaftler.

Doch vorerst möchte Hans-Joachim Mörsdorf seine Praxis in Pretzfeld noch einige Jahre weiterführen.

Zu den Gratulanten zählten neben dem Geschäftsführer der Klinik Fränkische Schweiz, Uwe Möller-Ühlken auch die Pretzfelder Bürgermeisterin Rose Stark sowie Vertreter von UGeF und der Direktion der AOK Bamberg.

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