Ebermannstadt braucht neuen Jugendpfleger

17.10.2014, 08:00 Uhr
Ebermannstadt braucht neuen Jugendpfleger

© Archivfoto: Roland Huber

Kirchner ist bereits seit April mehrheitlich für die EDV und weniger für die Jugendarbeit zuständig. Künftig will er sich in der Verwaltung rein auf ersteres und auf die Öffentlichkeitsarbeit konzentrieren; diese gehört auch heute schon zu seinem Aufgabenfeld. Kirchner habe Lust auf etwas Neues gehabt und sich umschulen lassen, so Bürgermeisterin Christiane Meyer in der Sitzung. Sie betonte, dass der Wechsel auf eigenen Wunsch erfolge.

Kirchner präsentierte den Stadträten dann einen Überblick über die Aufgaben eines Jugendpflegers und den Stand und die Perspektiven der Jugendarbeit in Ebermannstadt. Er unterstrich, dass sich ein Jugendpfleger nicht nur auf Kinder und Jugendliche konzentriere und Veranstaltungen organisiere. Wichtig sei auch die Tätigkeit als Berater und Ansprechpartner, um Angebote zu koordinieren und zu unterstützen. Auch die Förderung ehrenamtlichen Engagements gehöre dazu. Vor kurzem hatte Kirchner mit Jörg Dettmer „Ebs spielt“ in der Stadthalle organisiert (wir berichteten). Mit 500 Besuchern sei es „sehr gut angenommen“ worden.

Zum Stand der Jugendarbeit: In den Ferien gibt es mittlerweile jeden Tag ein Programmangebot, heuer haben 250 Kinder (auch mehrmals) teilgenommen. Die 2011 eingeführte Kinderbetreuung soll auf die Ferien um Ostern und im Herbst ausgedehnt werden. In diesem Jahr wurden 27 Kinder über drei Wochen verteilt betreut. Darüber hinaus organisierte Kirchner zusammen mit der evangelischen Kirche eine Ferienfreizeit auf Sylt.

Seit 2013 wird das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vom Jugendbüro nicht mehr unterstützt und ist eingeschlafen. „Es braucht immer einen Kümmerer“, so Kirchner. Das gelte für alle Projekte. 2015 soll das Schulprojekt wiederbelebt werden. Der Titel „Fairtrade- Town“ muss dieses Jahr noch bestätigt werden, für ein ähnliches Projekt, Fairtrade Schools, fehlte die Zeit. 2015 soll es einen neuen Anlauf geben.

Soundfeel macht Verluste

Ebenso für das Soundfeel-Festival, das Kirchner und Tobias Eismann heuer zum fünften Mal organisiert hatten. Mittlerweile hat es überregionale Bedeutung, die jüngste Ausgabe mit hochkarätigen Bands machte jedoch Verluste — wie hoch, ist noch unklar.

Schließlich ging er auf den Jugendtreff ein. Dieser war Ende August nach einem Brand geschlossen worden. „Die Darstellung war einseitig und wird ihm nicht gerecht“, so Kirchner. Dort gebe es keine „unzumutbaren“ Zustände. Dass ein Treff schließe, komme immer wieder mal vor. Perspektivisch soll er wieder geöffnet werden. „Der Standort ist ohne Alternative und darf nicht aufgegeben werden.“ Meyer betonte, wie wichtig Jugendarbeit für ein attraktives Ebermannstadt sei. Der Stadtrat will eine Vollzeitstelle ausschreiben, um Kirchner zu ersetzen.

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