Ebermannstadt: Sünden, bildlich umgesetzt

30.3.2017, 19:59 Uhr
Ebermannstadt: Sünden, bildlich umgesetzt

© Helmut Vogler

Der Vorsitzende der Fördergemeinschaft, Robert Glenk, begrüßte unter zahlreichen Gästen Vizelandrätin Rosi Kraus, Bürgermeisterin Christiane Meyer, Ehrenmitglied Gertrud Gade und Vertreter der Klinik. Festredner waren Dekan Günther Werner zur Theologie und Prof. Gerhard Seitz aus Bamberg zur Kunst. Der Künstler Rainer Ehrt konnte nicht persönlich anwesend sein. Er musste bei seinem eigenen Stand bei der Buchmesse in Leipzig bleiben, bei der er als Buchautor vertreten war. Großer Dank ging an Carmen Backof, stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen vom Küchenteam und Hausmeister der Klinik für die Vorbereitung und Organisation der Ausstellung.

Dekan Werner beschrieb "Bruder Luther" als Mensch und Theologen, sein Wirken als Mönch, seine Studien und Erkenntnisse während dieser Zeit, seine Zweifel bis hin zu seinem Entschluss, die Kirche zu reformieren. Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche sprach er an und den Kirchengesang, der bis dato nur lateinisch gesungen wurde, aber jetzt von allen Gläubigen mitgesungen und mitgestaltet werden konnte.

Prof. Gerhard Seitz sprach über die Ausstellung. Sie wurde im September letzten Jahres im Potsdamer Kultusministerium als Wanderausstellung in Klöstern in Brandenburg und Polen eröffnet. Nun ist die Ausstellung für die nächsten Wochen über den Umweg der Bamberger Stephanskirche in das Klinikum Ebermannstadt gelangt. Als provozierender Grafiker, Maler und Cartoonist hat er viele Preise errungen. Zahlreiche Ausstellungen, Zeichnungen und Bücher deuten auf seine Talente hin.

Rainer Ehrt hat sich in den ausgestellten Bildern mit Luther, den sieben Hauptsünden und den zehn Geboten beschäftigt. Er steht in einer Tradition bedeutender Künstler: Lucas Cranach der Ältere hat die Wandlungen des wuchtigen Luther-Gesichtes überliefert: Vom asketischen Mönchlein über das wohlgenährte Haupt der Reformation bis hin zum Altersbild.

Er hat Luther gezeichnet als bissigen Kämpfer, Polemiker, Polterer und Mahner, Geißler und Tröster. Am meisten an Luther interessiert "der Sprachschöpfer, der Sinn und Hintersinn der Alltagssprache, der geschliffene Polemiker, der seiner Sache sicher war und der sich gegen soziales Unrecht wandte".

Ehrts Luther-Werke sind bis 19. April zu sehen. Im Haus Feuerstein sind die Karikaturen besonders den zehn Geboten gewidmet. Im Atrium des Hauses Wiesent sind hauptsächlich Karikaturen über die Hauptsünden zu sehen.

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