Ebs: Keine Hoffnung für die Ramstertalstraße?

19.9.2017, 18:33 Uhr
Ebs: Keine Hoffnung für die Ramstertalstraße?

© Foto: Marquard Och

Im Gemeinschaftshaus hörten auch Stadträtin Brigitta Dörfler (FW-BB) und Vizebürgermeister Sebastian Götz (WGM) viel Unverständliches: Wie man bei 16,8 Millionen Euro Schulden und nur einer Million Einnahmen bei den Straßenausbaubeiträgen noch 137 000 Euro an externe Büros für die Berechnung ausgeben kann, leuchtete nicht ein.

Pressesprecher Andreas Kirchner stellte richtig: Die Einnahmen liegen bei 1,2 Millionen. Die Bürgermeisterin hielt dagegen, das komplizierte Beitragsrecht – fast kein Bescheid mehr ohne Widerspruch — erfordere Fachpersonal, das nicht vorhanden sei. Sie kenne keine Gemeinde in Bayern, die diese Leistungen selbst erbracht habe.

Der Schlamm aus den inzwischen aufgelassenen "Behelfsklärbecken" sei als "Sondermüll" teuer entsorgt worden, bisher sei der Klärschlamm noch immer für die Äcker gut gewesen, lautete Dieter Meiers Einwand. Meyer erklärte: Gemäß der verschärften Düngemittelverordnung sei das Material als "schadstoffbelastet" eingestuft worden.

In Frage stellte ein Anwohner des "Hohlbergwegs" die fachliche Eignung der Bauhofmitarbeiter. Ein großes Loch in der Straße sei endlich geschlossen, die Asphaltschicht sei als "Huppel" ausgeführt, eigentlich überall seien die Straßen "Buckelpisten". "Für die 13 Mitarbeiter brauchen wir einen Bauhofleiter", kündigte Meyer eine Personaleinstellung an. Der müsse da sein, wenn Straßen aufgemacht und wieder verdichtet werden. Das Anforderungsprofil habe sich erweitert, "das will ich aber nicht als Kritik am Bauhof verstehen", betonte die Bürgermeisterin.

Matthias Schmitt sagte: "Wie wollen Sie den Verkehr am Oberen Tor regeln, wenn schon die Ampelschaltung nicht passt, an Wochenenden stehe ich 20 Minuten, bis ich auf die B 470 komme". Meyers Antwort: Aufgrund der installierten Kameras an den Ampeln erkenne das Straßenbauamt inzwischen auch die Zahlen des Isek-Verkehrsgutachtens an. Es bewerte den "Verkehrsknoten Ramstertal" aber nicht als Stauursache. Die Kosten eines Kreisverkehrs habe die Stadt zu tragen. Den Stau oft weit bis Gasseldorf will das Straßenbauamt mit baulichen Veränderungen an den Knoten "Breitenbacher Straße" und "Alte Wache" auflösen. Im November werden die Lösungsvorschläge dem Stadtrat vorgestellt.

Das Thema "Tunnel" als Umgehung sei für die nächsten zehn Jahre vom Tisch, nachdem bei der Erhebung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses die erforderliche Messzahl 1 mit 0,4 bei weitem nicht erreicht worden sei, erläuterte Meyer einem Pendler. Deshalb sei es geboten, jetzt mit Kleinigkeiten Verbesserungen zu erreichen.

Mit der Kanalsanierung und dem Breitbandausbau in Buckenreuth sei 2018 zu rechnen, vorher werde es eine Versammlung geben, war Meyers Auskunft zu dieser Frage. Zur Frage von Elke Lodes nach einer Beteiligung der Stadt an den Kosten ihrer und vier weiterer privater Hebeanlagen sagte die Bürgermeisterin: "Das kann ich mir nicht vorstellen." Hedwig Hack beteuerte, vom Vorgängerbürgermeister sei eine Beteiligung zugesichert worden. Florian Brütting bemerkte zur abermaligen Vermessung der Ortschaft für die Kanalauswechslung: "Da waren Pläne da, das kann doch nicht sein, dass die jetzt verschwunden sind?" Meyer: "Bitte mal warten, wir prüfen."

Um Rattengift von der Stadt ging es in einer weiteren Anfrage: "Früher hielten sich die Ratten an den Klärbecken auf. Die gibt es nicht mehr, irgendwo mussten sie ja hin. Jetzt haben wir die Ratten im Dorf."

"Vertröstete" Meyer

Zur Verbreiterung der Ramstertalstraße bedauerte Christiane Meyer: "Ich werde immer wieder vertröstet." Ebenso keine befriedigende Auskunft gab es für 28 Bürger im Feuerwehrhaus Wohlmuthshüll, für die sich auch die Stadträte Brigitta Dörfler, Heinrich Sponsel (WGO), Christian Kiehr und Bernhard Hübschmann (beide NLE) interessierten. Den Bewohnern ist an einem "maßvollen" Ausbau der Ramstertalstrecke gelegen: einen halben Meter breiter, damit ein Mittelstreifen angelegt werden kann, entschärfte Kurven und eine neue Asphaltdecke.

Sinnvoll schien ihnen eine Tonnagebegrenzung, bisher verkehren hier 40-Tonner. Unabhängig vom nicht bekannten Start des Ausbaus forderten die Anlieger vom Straßenbauamt eine Aufweitung der gefährlichen Einfahrt nach Wohlmuthshüll sowie eine Linksabbiegerspur vor der Abzweigung zum Freibad in Rothenbühl. Das könne mit geringem Aufwand erledigt werden, war die einhellige Meinung.

Sorgen bereiten den Bewohnern die Kosten der Straßenwiederherstellung nach der Sanierung des Ortskanals. Man wäre mit Ausbesserungsmaßnahmen im Verlauf des Grabens zufrieden, worüber die Bürger "mitentscheiden" wollen. Ob es dazu einen Spielraum gibt, will die Stadtchefin prüfen.

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