Ebs: Sportzentrum muss dringend saniert werden

8.11.2017, 07:38 Uhr
Ebs: Sportzentrum muss dringend saniert werden

© Foto: Ralf Bahl

46 Meter lang ist das dreigeschossige Sportheim. Unmittelbar davor lässt sich auf der Betontribüne das sportliche Treiben verfolgen. Auch die Schulen und Vereine nutzen die Anlage. Im Sanitärbereich herrscht nach 44 Jahren dringender Sanierungsbedarf. Festgestellt wurde das auf Initiative des TSV bei einer Begehung im August 2017. In der Bauausschusssitzung des Stadtrates stellte Architekt Ralf Bahl die "vorläufigen" Ergebnisse seiner Ermittlung vor.

Die beginnen im Außenbereich mit den Feuchtschäden im modrigen Kassenhäuschen und dem verformten Maschendrahtzaun des Allwetterplatzes. Zudem bestehe Handlungsbedarf für das Gelände bis zur neuen Tennishalle. Vorstellbar sei ein barrierefreier Zugang für die bisher nur über Treppen erreichbaren Umkleiden und Tribüne. Auszutauschen seien die funktionsgestörte Funkuhr und Lautsprecher. Korrosionsschäden an Betonbrüstung und Stahlgeländern erforderten zunächst eine statische Überprüfung. Die Absturzsicherungen, also das Geländer, sei zu ersetzen, da es den heutigen Anforderungen nicht mehr genüge. Auch müsse der Beton an der Tribüne instand gesetzt werden. Es läuft auf eine Generalsanierung hinaus.

Ebs: Sportzentrum muss dringend saniert werden

© Foto: Norbert Schleicher

Der Sanitärbereich genügte, nachdem erst vor sieben Jahren neue Boden- und Wandfliesen verlegt wurden, nur "scheinbar" den heutigen Bestimmungen. Die Be- und Entlüftung der Räume sei auf ihre Funktion zu überprüfen, dazu seien die Vorschriften der Trinkwasserverordnung zu beachten, bemerkte Bahl.

Ein Zwischenruf des TSV-Vertreters Franz Bezold machte die Misere deutlich: "Die Sanitärräume sind teilweise von Schimmel befallen." Weitere Untersuchungen zu möglichen Schadstoffen, veralteter Elektrotechnik und Verbesserungen in der Sportgaststätte stünden an, zeigte der Planer auf.

Ungewisse Kosten

"Es läuft doch alles auf eine Generalsanierung hinaus, da sollten wir uns nicht von den paar neugelegten Fliesen aufhalten lassen", sagte CSU-Rat Klaus Neuner. Stadtrat Ludwig Brütting (FW-BB) verlangte eine Kostenschätzung. Diese konnte der Architekt nicht geben, weil sein Büro noch keinen Auftrag erhalten haben. WGO-Rat Heinrich Sponsel erkundigte sich nach Fördermöglichkeiten und fragte nach, ob die Stadt alleine oder zusammen mit dem TSV die Sache angehe.

Bauamtsleiter Steffen Lipfert bemerkte dazu, im nächsten Schritt zunächst förderungsfähige Teilbereiche für eine Sanierung zu bilden, erst danach könne die Zuordnung erfolgen. "Wir dürfen da keine Zeit mehr verlieren", betonte NLE-Stadtrat Erwin Horn. Dem stimmten die Räte mit 8:0 zu — im Haushalt seinen für die erste Vorplanung 40 000 Euro vorhanden, merkte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) an. In der "komplexen Angelegenheit" sei nur eine "Teilförderung" zu erwarten. "Wir werden da Geld in die Hand nehmen müssen", so Meyer. Bei einer Sanierung während des laufenden Betriebs sei noch über Bau- und Kostenabschnitte zu reden.

"Das Gebäude stirbt"

TSV-Administrator Franz Bezold sagte, viele Besucher bewunderten die wunderschöne Sportanlage, sobald sie aber die Toiletten aufsuchten, ändere sich ihre Meinung. "Für uns bedeutet das Fremdschämen". An die Stadträte appellierte Bezold: "Unser Sportverein lebt, aber das Gebäude stirbt."

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