Effeltricher Katzenhasser: Peta setzt 1000 Euro Prämie aus

24.1.2015, 15:42 Uhr
"Wer einem Tier so etwas antut, schreckt möglicherweise auch vor Gewalt an Menschen nicht zurück": Peta Deutschland will den Effeltricher Katzenhasser finden.

© privat "Wer einem Tier so etwas antut, schreckt möglicherweise auch vor Gewalt an Menschen nicht zurück": Peta Deutschland will den Effeltricher Katzenhasser finden.

1000 Euro zahlt PETA für Hinweise, die den oder die Täter überführen.

Was war passiert: Als Lena Kanhäuser über das Fell von Kater Max streichelt, fällt ihr ein Knoten in der Haut auf. Beim Tierarzt stellt sich heraus: In Max’ Körper stecken vier Luftgewehrprojektile. Auch die Katze einer anderen Familie in Effeltrich ist angeschossen worden.

Das Röntgenbild mit Sicht auf zwei Projektile, die im Körper von Max stecken.

Das Röntgenbild mit Sicht auf zwei Projektile, die im Körper von Max stecken. © privat

Der Knoten hätte auch von einem Biss stammen können. Schon ein paar Mal haben die Kanhäusers solche verkapselten Wunden bei Kater Max vom Tierarzt entfernen lassen. Die Familie ist zunächst nicht sonderlich besorgt, erzählt Jörg Kanhäuser.

Bei der Tierärztin ändern sich die Gefühle schlagartig: Vier Projektile stecken in Max. Der Täter hat auch solche mit spitzen Köpfen verwendet. Zwei Projektile entfernt die Ärztin. Zwei weitere sind tiefer eingedrungen, eine OP wäre zu riskant. "Mit denen muss Max leben", sagt Jörg Kanhäuser, der mit seiner Frau Gerti und Tochter Lena den Kater vor etwa sieben Jahren aus dem Tierheim geholt hat.

Damals wohnte auch noch Max’ Zwillingsbruder Moritz bei den Kanhäusers, doch Moritz verschwand nach zwei Jahren spurlos. Umso mehr hängt die Familie am siebenjährigen Max. Der döst tagsüber daheim und geht nachts draußen auf Erkundungstour. Dass dort draußen nicht nur Autos gefährlich werden können, sondern vielleicht auch Katzenhasser unterwegs sind, hätten sich die Kanhäusers nicht träumen lassen.

Nach der Diagnose bei der Tierärztin sind sie zur Polizei und haben Anzeige nach dem Tierschutzgesetz erstattet. Die zwei herausoperierten Geschosse sind wohl nur wenige Wochen alt, schätzt Jörg Kanhäuser, die anderen beiden hat Max im vergangenen Jahr abbekommen.

Im Nachhinein wird für die Kanhäusers nun auch klarer, warum sich der Kater seit einigen Monaten so schreckhaft verhält: "Wenn die Türglocke geht, hüpft er regelrecht in die Höhe." Böse Erinnerungen werden wach: Im Herbst verfehlte ein Luftgewehrprojektil Jörg Kanhäuser knapp, als er gerade beim Nordic Walking an der Kreuzung Hans-Sachs-Straße unterwegs war. Damals dachte er nur an einen üblen Streich.

Ihren Max aus Sorge nur noch daheim zu halten, das wollen die Kanhäusers ihm nicht antun. "Das wäre eine arge Quälerei", sagt Jörg Kanhäuser. Der 53-Jährige hofft, dass die Polizei bald den Schuldigen findet. Ob es sich um denselben Täter handelt, der in der Nacht auf Dienstag eine weitere Katze in Effeltrich beschossen hat, ist noch unklar. Das Tier hat den Vorfall leicht verletzt überstanden. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Wer Hinweise geben kann: die Polizei ist unter Telefon (09191) 70 90 0 erreichbar. An PETA kann man sich unter Telefon (01520) 7373341 wenden.

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