Eggolsheim: Jugendtreff wird zu Begegnungsort für Alle

EGGOLSHEIM - Isek hat es möglich gemacht: Aus dem Jugendtreff "Faulenzer" in der Ortsmitte von Eggolsheim ist ein Dorftreff für alle Altersgruppen geworden. Nun hat Bürgermeister Claus Schwarzmann die Einrichtung an die Dorfgemeinschaft übergeben.

Rückblick: Das ehemalige Schulhaus aus dem Jahr 1870 wurde lange Jahre als reiner Jugendtreff genutzt. Im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) der Marktgemeinde startete im Dezember 2015 ein Planungsworkshop zur Umgestaltung des Gebäudes, das zentral neben dem Rathausensemble steht.

"Gemeinsam mit dem Marktgemeinderat, dem Faulenzer-Team und dem Architekturbüro Lackner&Roth wurde von allen Beteiligten etwas Wertvolles und Gutes geschaffen", so Schwarzmann nun bei der Einweihungsfeier. Der neu geschaffene Dorftreff steht allen für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung: der Gemeinde, den Vereinen und Verbänden, den politischen Parteien und Gruppierungen, den lokalen Glaubensgemeinschaften und den gewerkschaftlichen Organisationen.

Die Bewirtschaftung im Erdgeschoss erfolgt weiterhin durch das Team des Faulenzers, das auch für die Organisation und Koordination im komplett renovierten und erweiterten Gebäude zuständig ist. Vor einem Jahr haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Jugendtreffs einen eigenen Verein mit inzwischen 25 Mitgliedern gegründet. Der Vorsitzende Max Hofmann sprach stellvertretend für die Jugendlichen allen am Bau Beteiligten seinen Dank aus. Die "Faulenzer" seien in die Gestaltung ihrer Räume fest mit eingebunden gewesen. "Die Theke haben wir selbst entworfen", erklärte Hofmann. Federführend dabei war der zweite Vorsitzende Jonas Roppelt, der in einer ortsansässigen Schreinerei arbeitet.

Faultier als Maskottchen

Die beiden Geistlichen Daniel Schuster und Christian Muschler hatten zur Segnung nicht nur das Weihwasser, sondern auch ein Maskottchen mitgebracht: ein Faultier. Passend zu den "Faulenzern", die während der Bauphase alles andere als faul waren. Sie hatten die komplette Entkernung des Gebäudes übernommen. "Etwa 70 000 Euro an Eigenleistung wurden von den Mitgliedern des Jugendtreffs erbracht", lobte Bürgermeister Schwarzmann.

Die Renovierung und der Anbau kosteten rund 1,5 Millionen Euro. Davon gab es Zuschüsse durch die Städtebauförderung in Höhe von 1,3 Millionen. "So einen hohen Fördersatz hatten wir in Eggolsheim noch bei keinem Bauprojekt", so der Gemeindechef. Auch die Fertigstellung des Projektes wurde in Rekordzeit bewältigt. Nach dem Baubeginn im August 2017 können die Räumlichkeiten nach nicht einmal einem Jahr genutzt werden. Rechtzeitig zum Beginn der WM-Spiele, die vom Faulenzer-Team auf einer großen Leinwand im neuen Jugendraum gezeigt werden. In einem zweiten Bauabschnitt werden nun die Außenanlagen angegangen. Im Herbst soll dann alles fertig sein.