Eggolsheimer Dorftreff wird "so blau so blau"

28.7.2017, 08:00 Uhr
Die Architektinnen Karin Lackner und Claudia Roth (von links) präsentieren dem Gemeinderat ihre Farbvorstellungen für den Eggolsheimer Dorftreff.

© Marquard Och Die Architektinnen Karin Lackner und Claudia Roth (von links) präsentieren dem Gemeinderat ihre Farbvorstellungen für den Eggolsheimer Dorftreff.

Vorab hatte Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund) die frohe Botschaft, „die 900.000 Euro von der Städtebauförderung sind bewilligt, wir können mit der Sanierung loslegen“.
Für die Fürther Lackner & Roth-Planerinnen war das helle Blau alternativlos, schon weil sich das Team des Jugendtreffs um Jonas Roppelt einhellig für die Farbe ausgesprochen hatte, die schon seit 20 Jahren im Logo vorherrscht.

„Bisher grün, jetzt blau – warum sollten wir uns über den Wunsch der später den Treff betreibenden Vereinsjugend hinwegsetzen?“, sprach sich Uwe Rziha (FW) zustimmend aus.

Peter Eismann (CSU) hätte gern einen weiteren Farbvorschlag gesehen. Der Dritte Bürgermeister Günter Honeck (BBG) gab zu Bedenken, „es ist ein Haus in der Ortschaft, da ist blau ein Fremdkörper“. Bürgermeister Schwarzmann sagte abschließend: „Meine Farbe is des ned so, in der Restzeit, die ich gegenüber im Rathaus sitze, werde ich mich schon daran gewöhnen.“ Auf Gefallen traf das von Claudia Roth gezeigte, im warmen Braun gehaltene Muster für die Sprossenfenster sowie die im Kontrast zum blauen Verputz stehende, rotbraune Haustüre.

Keine Debatte gab es um die Beibehaltung des (aufzufrischenden) Steinbodens im Altbau, schallschluckende Deckenelemente im Naturholzton und Lamellen an den Wänden aus Lärchenholz, die sich im neuen Anbau wieder finden. Der Neubau soll – farblich dem Steinboden angeglichen – wartungsfreundliche Bodenplatten aus Vinyl erhalten. Im Sitzungssaal stimmten 17 Räte den Ausstattungsvorschlägen zu, Gegenstimmen kamen von Günter Honeck und Peter Eismann.

Erste Gewerke vergeben

Schon Anfang Juli hatte eine Submission zur Lackner & Roth-Ausschreibung für die Faulenzersanierung stattgefunden; so erhielt jetzt das günstigste 6150 Euro-Angebot der K & P Fußbodensysteme Auerbach mit 16 zu 1 (Uwe Rziha) den Zuschlag für die Estricharbeiten. Für die Maler- und Lackierarbeiten wurde einstimmig das mit rund 9500 Euro wirtschaftlichste Angebot des Fürther Fachbetriebs Feller & Piontek angenommen. Das Gewerk für 910 Quadratmeter Landschaftsbauarbeiten ging bei drei Bietern für über 156000 Euro an STS Straßen + Tiefbau Stadtsteinach.

Werner Heckelsmüller (MSH Stadtplanung, Altdorf) fasste die in über zwei Jahren Arbeit zusammengetragenen Erkenntnisse und Ergebnisse des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts ISEK zusammen: Wichtigster Punkt war ihm dabei die Bürgerbeteiligung. Mit dem Verkehrsgutachten lägen jetzt Zahlen vor, eingefügt seien die auf Bahnhof- und Lindnergelände erweiterten Untersuchungen sowie die Ergebnisse der ILE Regnitz – Aisch, dem Dorftreff und die Stärken – Schwächen-Analyse.

Von ganz oben betrachtet hätten schon die Vorfahren erkannt, dass längs des Eggerbachs wertvolles Siedlungsland sei, den Zoom eine Stufe tiefer gerichtet, seien im Plan von Eggolsheim 1830 viele Häuser und der Scheunengürtel zu erkennen, die noch heute bestehen – es sei die Chance und Verantwortung das Historische zu erhalten, machte Heckelsmüller deutlich; Alle öffentlichen Projekte zusammengefasst ergäbe sich eine Investitionssumme von zehn Millionen Euro, auf den privaten Grundstücken 27 Millionen Euro.

Dazu der Planer realistisch: das werde nicht alles umzusetzen sein, deshalb müsse man froh sein über jeden Einzelnen der anpackt. Die lebendige Ortskultur, ein reges Vereinsleben und interkommunale Zusammenarbeit sah der Referent als Voraussetzungen, Eggolsheim für die nächsten 20 Jahre stark zu machen.

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