Ein ganzes Häuser-Eck soll abgerissen werden

FORCHHEIM - Die Familie Pohl will ihr Anwesen in der Wiesentstraße abreißen. Der Bauausschuss will jedoch erst wissen, was und wie anschließend dort gebaut werden soll.

Die Familie Pohl hatte um die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis zum Abriss der alten Geschäftsräume in der Wiesentstraße gebeten. Bis 2007 waren hier die Geschäftsräume der Spedition untergebracht. Dann zog das Unternehmen ins Industriegebiet Sandäcker.

Für den früheren Firmensitz hatte man zunächst Pläne, wollte die beiden Gebäude damals für über eine Million Euro sanieren und Wohnungen, Büros, Bistro und Café einziehen lassen. 2011 begann die Sanierung, Nebengebäude wurden abgebrochen, um einen Hof zu schaffen. Doch seit einigen Jahren tut sich nichts mehr.

Schlechte Substanz

Nun sollen die beiden Gebäude und eine dahinterliegende Scheune abgebrochen werden. „Eine Sanierung und anschließende Vermietung würde sich betriebswirtschaftlich nicht rechnen“, sagt Natascha Pohl, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Spedition, auf Nachfrage der NN. „Die Bausubstanz ist sehr, sehr schlecht.“

Dazu, so die Beschlussvorlage, seien die Decken zu niedrig, die Statik unsicher. Zudem führen die Pohls die Beseitigung dieses „Schandflecks“ in exponierter Lage in der Innenstadt an. Den Abriss hatten sie bereits vor einigen Jahren beantragt und diese für eine Haushälfte sogar erhalten, so Pohl. Das Denkmalschutzamt habe dann aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zu der neuen Anfrage wollte das Landesamt für Denkmalschutz vorab keine Stellungnahme abgeben. Aufgrund des desolaten Zustandes und der niedrigen Geschosshöhe seien die Gebäude kaum für eine zeitgemäße Nutzung geeignet. Zustimmen will das Amt jedoch auch nicht, weil man grundsätzlich noch sanieren könnte. Auf jeden Fall sollte sich die neue Bebauung ins Ensemble der Innenstadt einfügen.

Dem schloss sich auch der Bauausschuss einstimmig an. Er ließ eine endgültige Entscheidung noch offen, vorher will er wissen, was auf dem Grundstück gebaut wird.

Laut Natascha Pohl will man die offizielle Mitteilung der Stadt abwarten und dann planen.