Ein Projekt mit drei Baustellen

23.8.2016, 18:19 Uhr
Ein Projekt mit drei Baustellen

© Fotos: Roland Huber

Als nichts geringeres als das „momentan größte Bauprojekt“ seiner Dienststelle bezeichnet Thomas Pfeifer den Ausbau des Lärmschutzes an der A 73 bei Forchheim. Der Dienstellenleiter der Autobahndirektion Nordbayern in Bayreuth muss es wissen.

Und die nackten Zahlen sprechen für sich: Etwa 30 Mann von vier verschiedenen Baufirmen arbeiten von Montag bis Samstag und teilweise auch sonntags im Schichtbetrieb – von sieben Uhr morgens bis acht Uhr abends. Rund 43 Millionen Euro soll das Projekt bis zu seiner voraussichtlichen Fertigstellung Ende 2018 kosten, finanziert vom Bund. Seit März diesen Jahres laufen die Arbeiten zur Errichtung der neuen Wände und Wälle gegen den Krach der zehntausenden Autos, die täglich Forchheim auf dem Frankenschnellweg passieren.

Ein Projekt mit drei Baustellen

© Roland Huber

Doch der Lärmschutz ist nur ein Teil der Baumaßnahmen: Gleichzeitig werden auch die sieben Brücken auf dem Streckenabschnitt saniert und die Fahrbahnen erneuert beziehungsweise verbreitert. Allein die Erneuerung der Brücken verschlingt insgesamt rund 24 Millionen Euro.

Viel Kopfzerbrechen

„Drei Baumaßnahmen in einem Projekt. Das ist schon außergewöhnlich und hat uns in der Planungsphase einiges an Kopfzerbrechen bereitet“, sagt Pfeifer. Der Grund: Die gesamten Bauarbeiten laufen während des fließenden Verkehrs auf je zwei Spuren und einer Autobahn mit ohnehin relativ engem Querschnitt. Auf der Ostseite grenzen unmittelbar Wohnhäuser an, im Westen verläuft ebenso unmittelbar der Main-Donau-Kanal. „Das sind so ziemlich alle bautechnischen Erschwernisse, die man sich vorstellen kann“, meint Pfeifer. „Aber wir sind froh, dass zurzeit alles relativ glatt läuft.“ Damit meint Pfeifer insbesondere das „Kernprojekt“ der Großbaustelle: das Aufstellen der neuen Lärmschutzwände, das sich derzeit auf rund 1,7 Kilometern entlang der Buckenhofener und Burker Seite der A 73 in südlicher Fahrtrichtung konzentriert. Im nächsten Jahr ist die Ostseite in nördlicher Fahrtrichtung an der Reihe.

Gebündelte Maßnahmen

Noch stehen auf der Ostseite Teile der über 30 Jahre alten, maroden Lärmschutzwand wie Relikte aus einer anderen Zeit. Ihre Nachfolgerin wird sie nicht nur an Stabilität übertreffen: Auf der Westseite wird die neue Lärmschutzwand im Kernbereich bis zu sieben Meter über die Fahrbahn ragen, auf der Ostseite sogar noch einen Meter höher.

„Uns ist klar, dass die Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer und die Anwohner hoch sind“, sagt Pfeifer. Aber es sei bei der Planung ausschlaggebend gewesen, die drei Maßnahmen – Lärmschutz, Brücken- und Straßensanierung – gebündelt auf einmal zu erledigen. „So, dass Ende 2018 die Arbeiten auf der Autobahn bei Forchheim komplett beendet sind.“

 

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