Ein romantischer Jurist

26.7.2016, 10:31 Uhr
Ein romantischer Jurist

© Foto: Udo Güldner

Auf einer Kommode steht eine antike Mercedes-Schreibmaschine. Auf dem Schreibtisch türmen sich Akten. Daneben sitzt ein hagerer Mann mit weißen Schläfen und wachen Augen.

Noch bevor die erste Frage gestellt wird, redet Klaus Schwanda los. Er erzählt davon, wie er schon als Kind seine Mutter mit Reimen genervt habe, wie er aus Mangel an anderen Büchern bei seiner Großmutter als achtjähriger Junge Tolstois „Krieg und Frieden“ gelesen habe, und wie er seit seinem beruflichen Engagement wegen der vielen Fachbücher gar nicht mehr dazu gekommen sei, Belletristik oder gar Gedichtbände zu lesen.

Seinen analytischen Verstand als Rechtsanwalt und sein romantisches Wesen sieht er nicht als Widerspruch, sondern als Ergänzung. „Man muss Gefühle einfach zulassen.“ Seine 27 Gedichte kreisen um die Liebe, und versuchen, „keine abgedroschenen Klischees“ zu verwenden. Sie schildern einerseits das reale Leben mit Hoffnungen und Enttäuschungen, den Verfall einer Beziehung bis zu deren Ende, andererseits schwelgt die Phantasie des Autors in der Sehnsucht nach einer neuen Liebe.

Bei seinem Beruf bleibt Klaus Schwanda keine Muße für die Literatur. „Dafür muss ich in Stimmung sein. Beim Lesen von Gesetzestexten oder Verträgen kann ich die Gedanken nicht flattern lassen.“ Die Geistesblitze ereilen ihn beim Spazieren mit dem Hund oder bei der Gartenarbeit. „Da werde ich nicht abgelenkt. Dann beginnt man mit den Worten zu spielen, und plötzlich hat man etwas.“

Einige seiner Gedichte möchte Klaus Schwanda gerne vertont hören. Deshalb auch die „old school“-Reimform und der Refrain. Es sei alles denkbar. Von der Liedermacherart über ein Chanson bis hin zur Rock-Ballade. Inzwischen steht bereits ein zweiter Gedicht-Zyklus vor der Vollendung.

Gerahmte Gedichte von Klaus Schwanda sind in den Geschenkeläden „Farabella“ (Hornschuchallee 13) und im „Kartenhaus“ (Hauptstraße 64) erhältlich.

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