Eine Reise zurück in die eigene Kindheit

4.9.2014, 19:27 Uhr

Ob der angestammte Stehplatz auf der Steintribüne bei Heimspielen der SpVgg Jahn Forchheim, ein Sitzplatz auf der Tribüne der Realschulhalle bei den Handballern des HC oder unter dem Dach der stimmungsvollen Eggerbachhalle beim Basketball: mein Lieblingsplatz muss einer sein, der nichts mit der Arbeit zu tun hat. Einen herrlichen Blick auf Forchheim habe ich vom Garten eines Freundes in Buckenhofen, doch erscheint mir der Ort zu wenig öffentlich.

Um meinen Lieblingsplatz zu finden, musste ich mich zurück an meine Kindheit erinnern. Aufgewachsen am östlichen Rande von Nürnberg, kam mir die Autofahrt in den Ferien oder an Wochenenden lange vor, es fühlte sich wie ein Tag Urlaub an einem fernen Ort an. Tatsächlich tauchte das Hinweisschild auf der Autobahn schon nach knapp 30 Minuten am Seitenfenster auf – und jedes Mal spürte ich das aufgeregte Kribbeln in der Bauchgegend.

Eine Ewigkeit konnte ich mich lachend hüpfend, liegend, fallend, weinend und wieder lachend mit meinem besten Freund auf dem Trampolin im Schatten der Bäume austoben. Am allerliebsten aber wollte ich die Vorstellungen der Turnierritter und der Cowboys in der Westernstadt sehen. Verpasste ich sie, wenn ich zu lange auf dem Trampolin war, verdammte ich die Welt und schmollte vor mich hin. Die Vorstellungen — obwohl mir klar war, dass Schauspieler nur ein Stück aufführen — nahmen mich mit auf eine aufregende Zeitreise, regten meine Fantasie zu Hause beim Zeichnen oder Spielen mit den Figuren eines fränkischen Herstellers an.

Beim Verfassen dieser Zeilen nehme ich mir einen neuerlichen Besuch im Erlebnispark Schloss Thurn vor, um zu sehen was sich verändert hat – und um die eigene Kindheit wiederzuentdecken.

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