Eine runde Kür reichte Kohl für das EM-Ticket

KIRCHEHRENBACH - Bei Qualifikation zur ersten Europameisterschaft der Kunstrad-Elite am 1. und 2. Juni in Wiesbaden hat sich Einer-Weltmeister Lukas Kohl souverän eines der beiden deutschen EM-Tickets gesichert.

Zu den Finals war die Halle mit rund 400 Zuschauern bis auf den letzten Platz besetzt. „Die Leistungen waren in Ordnung“, so das Fazit von Bundestrainer Dieter Maute. Es habe sich aber gezeigt, dass die Vorbereitungen nicht so akribisch erfolgen, wie für die Herbstsaison mit der Hallenrad-WM. „Ich denke, das ist richtig so, denn zweimal den gesamten Aufbau und Ablauf zu betreiben, das ist schwierig. Trotzdem sind nicht alle so stabil gewesen, wie man sie sonst an einer WM-Qualifikation kennt.“

Im 1er der Männer konnten verletzungsbedingt nur drei Männer an den Start gehen. Lukas Kohl aus Ebermannstadt-Wohlmuthshüll konnte mit starken 199,88 Punkten die Vorrunde für sich entscheiden. „Da im Finale der Erste gegen den Vierten fährt, hatte ich keinen Battle-Gegner und war mit dem Vorrundensieg schon zur EM qualifiziert. Deswegen konnte ich den Battle-Modus nicht richtig austesten“, konstatierte der Weltmeister, er habe das Finale als Showauftritt genutzt. 194,98 Punkte kamen dabei heraus, denn beim Drehsprung musste der Ausnahmekönner eine größere Abwertung hinnehmen.

Das Duell um Platz 2 zwischen Marcel Jüngling (Dornheim) und Jorit Mohr (Nufringen) ging zu Gunsten des Hessen mit 180,93 zu 171,62 aus. Somit hat der Hessische Radsportverband einen Lokalmatador bei der EM am Start. Spannender ging es bei den Frauen zu. Hier zeigte Favoritin Milena Slupina (Bernlohe) in der Vorrunde zunächst die stärkste Kür. In den direkten Duellen gab es dann die Sensation schlechthin. Slupina fuhr am Anfang eine tatenlose Kür, musste dann aber in der Mitte ihres Vortrages vom Rad. Am Ende standen bei ihr 171,47 Punkte zu Buche; Iris Schwarzhaupt musste das überbieten. Sie fuhr eine blitzsaubere Kür und war kurz vor Schluss noch über 180 Punkten. Die Sensation lag in der Luft. Dann die Schrecksekunden vor dem Ende. Auch sie musste vom Rad. Die Punkte purzelten herunter und blieben schließlich bei 175.50 stehen. Somit setzte sich Iris Schwarzhaupt gegen die Weltmeisterin durch. Das zweite Ticket sicherte sich Viola Brand (178,98) aus Unterweissach gegen Maren Haase (174,68).