Einfaches „Danke“ macht glücklich

5.8.2014, 18:26 Uhr
Einfaches „Danke“ macht glücklich

© Foto: Berny Meyer

Um die 2000 Sportler wird der FSM zum kleinen Jubiläum nach Forchheim und in die Fränkische Schweiz locken. Die Veranstaltung des Landkreises lebt von vielem, von der Landschaft, von den Zuschauern an der Strecke, vom hochkarätigen Teilnehmerfeld oder von der Organisation. Und von über 850 Helfern, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen – meist aber vom eigentlichen Ereignis gar nichts mitbekommen.

„Ein Dienst an der Heimat“, sagt Otto Kraus auf die Frage, warum er sich am Sonntag um 5.30 Uhr mit den Kollegen trifft, ab sieben Uhr die Verkehrsknotenpunkte kontrolliert und seinen Platz an der Pretzfelder Kirche einnimmt und den Verkehr leitet. Um 20 Uhr kommt er heim und fällt müde auf das Sofa. Müde, aber auch stolz und glücklich, obwohl er nichts vom FSM gesehen hat.

Der 54-Jährige ist seit Oktober 1977 beim THW, in der Ortsgruppe Kirchehrenbach. Der Fliesenleger blieb beim Hilfswerk nach dem Ersatzdienst für die Bundeswehr. „Die Kameradschaft hat mich beeindruckt“, sagt Kraus. Heute leistet er als stellvertretender Ortsbeauftragter zirka sieben Stunden Dienst pro Woche und ist zusätzlich als Fachberater, zum Beispiel bei Jugendzeltlagern, und natürlich bei Bereitschaftsalarmierungen wie kürzlich beim Unwetter über Neunkirchen, im Einsatz.

Am Marathontag ist Kraus mit seinen Kollegen für die Verkehrssicherung zuständig. Die Bundesstraße 470 durchs Wiesenttal ist dann gesperrt, dafür sind Feuerwehren und eben das THW zuständig, Kameraden stehen außerdem an den Versorgungsstellen bereit und geben Bananen, Müsli oder Getränke aus.

Ungeduldige Fahrer

Als Sicherungsposten erlebt Kraus immer wieder unschöne Szenen. Ausnahmen von der Sperre gibt es nur für medizinische Notfälle — einmal bekam ein Arzt für einen Hausbesuch deshalb eine Polizeieskorte — oder die Milchlaster Richtung Ebermannstadt oder einige öffentliche Busse. Immer wieder stehen unfreundliche Motorrad- oder Autofahrer, die die Sperre nicht verstehen wollen, vor Kraus. „Die wollen unbedingt zum Essen nach Veilbronn oder Streitberg.“

Häufig seien die Wartenden aus der Gegend, mit den Jahren sei es aber besser geworden, die Ausflügler seien besser informiert. Auswärtige hätten mit der Sperre weniger ein Problem: „Die sind oft interessiert und wollen dann noch zuschauen“, erzählt Kraus. Sein Mittel, wenn sich jemand ordentlich aufregt, weil er nicht zum geliebten Schäuferla kommt? „Gelassen bleiben“, sagt Kraus.

Der Dienst beim FSM bringt aber auch schöne Erinnerungen mit sich. Die Kameradschaft freilich, oder auch Wanderer oder Autofahrer, die die Sperre mit Humor nehmen. Manche bringen den Helfern sogar Kuchen vorbei und die THWler vertreiben sich nebenbei die Zeit mit Wetten: Manche Autofahrer kommen mehrmals aus verschiedenen Richtungen zur Absperrung bis sie endlich fragen, was los ist. Wie oft sie kommen, sorgt immer wieder für Belustigung.

Außerdem trifft Kraus auf der Straße immer wieder Bekannte, die mit dem Rad zur Strecke fahren. Sie, aber auch Sportler auf dem Heimweg, bedanken sich oft bei Kraus für seinen Einsatz. Auch ein Grund für ihn, beim nächsten Mal wieder auf seinem Posten zu sein. Und schließlich freut er sich immer auf das Helferfest am Montag nach dem Marathon in Streitberg. Hier kommen noch einmal alle zusammen, ohne die der Marathon nicht möglich wäre.

Der Landkreis Forchheim sucht für den Fränkische-Schweiz-Marathon noch Helfer für die 13 Verpflegungsstellen. Weitere Infos unter Telefon (0 91 91) 86 10 48 oder per E-Mail an info@fs-marathon.de

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