Einschulungskorridor: Eltern dürfen selbst entscheiden

21.2.2019, 07:57 Uhr
Schon ab diesem Jahr soll für die Erstklässler ein so genannter Einschulungskorridor gelten. Wir haben bei Ulla Schuster, Rektorin der Grundschule Burk-Buckenhofen nachgefragt.

© Arno Burgi/dpa Schon ab diesem Jahr soll für die Erstklässler ein so genannter Einschulungskorridor gelten. Wir haben bei Ulla Schuster, Rektorin der Grundschule Burk-Buckenhofen nachgefragt.

Frau Schuster, was halten Sie von dem neuen Einschulungskorridor?

Ulla Schuster: Ich war nie eine Freundin der Vorverlagerung des Einschulungsalters. Denn nicht jedes Kind, das gerade sechs Jahre alt geworden ist, ist automatisch für die Schule geeignet. Dabei zählt nicht nur die geistige Reife, sondern auch die emotionale Stabilität.

Einschulungskorridor: Eltern dürfen selbst entscheiden

© Foto: Schuster

Die ist wichtig, denn inzwischen verbringen über 70 Prozent der Schüler durch die offene Ganztagsschule oder die Mittagsbetreuung auch den Nachmittag in der Schule. Gerade für kleinere Kinder ist das oft eine hohe Belastung. Dafür sollten sie stabil genug sein. Die Entscheidung darüber nun den Eltern zu überlassen, finde ich genau richtig. Sie kennen ihr Kind am besten. Ich habe schon in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die meisten Eltern sich in dieser Angelegenheit relativ sicher sind.

Was müssen Eltern tun, deren Kinder im betreffenden Alter sind?

Ulla Schuster: Wer sein Kind in die Schule schicken möchte, muss nichts tun. Eltern, die ihr Kind aber lieber noch ein Jahr im Kindergarten wissen möchten, müssen dies baldmöglichst aber spätestens bis zum 3. Mai ihrer Sprengelschule schriftlich mitteilen. Das geht ganz formlos und bedarf keiner Erklärung.

Bedeutet dieses Verfahren für die Grundschulen einen Mehraufwand?

Ulla Schuster: Nein, in der Praxis wird es wahrscheinlich so laufen, dass die Eltern, die wissen, dass sie ihre Kinder noch nicht einschulen lassen möchten, dies bei der offiziellen Schuleinschreibung den Schulen mitteilen. Das ist im März. Damit haben wir als Schule eine relative Planungssicherheit.

Doch sollten die Eltern nicht vergessen, in diesem Fall auch den Kindergarten zu informieren. Denn dort muss man ja auch wissen, ob ein Platz frei wird oder nicht. Wer doch noch zweifelt, ob sein Kind geeignet ist, der sollte sich ebenfalls zuerst an die Erzieherinnen im Kindergarten wenden. Die kennen das Kind aus der täglichen Arbeit. Auch wir in der Schule bieten in solchen Fällen Beratung an.

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