Einstellung und Motivation in Forchheim sehr gut

29.8.2014, 08:00 Uhr
Einstellung und Motivation in Forchheim sehr gut

© Foto: Roland Huber

Mit einem Punkt Vorsprung vor der SpVgg SV Weiden führt der Jahn die Tabelle der Bayernliga an. Durchgängig seit dem ersten Spieltag. Am zehnten fahren die Forchheimer nun nach Erlenbach bei Aschaffenburg, mit 10 000 Einwohnern laut Stadtportal die größte Stadt im Landkreis Miltenberg, 25 Kilometer von der A 3 entfernt. Hutzler sieht das Treffen aus zwei Gründen mit frohen Erwartungen. SV-Trainer Jürgen Baier sei sehr sympathisch und sehr kompetent, er leiste unter vielen Zwängen sehr gute Arbeit. Und die Stimmung sei bei dem kleinen Verein immer sehr gut, viele Zuschauer stünden nah am Platz, es gehe hitzig zu: „Wir freuen uns darauf.“

Sieg gegen Schweinfurt

Sportlich warnt Hutzler. Zur vergangenen Saison stieg der SV Erlenbach in die Bayernliga auf und schloss diese souverän auf dem neunten Platz ab. In diesem Jahr läuft es für die „Überraschungsmannschaft“ noch nicht so recht: Gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte spielte der SV zuletzt unentschieden und verlor die Spiele gegen die höher platzierten Mannschaften.

Mit einer ziemlich ausgeglichenen Bilanz steht Erlenbach im Mittelfeld der Tabelle. Trotzdem: Vor einer Woche warf der SV den, wenn auch ersatzgeschwächten, Regionalligisten SV Schweinfurt mit 3:1 aus dem Pokal, in Spielen wie dem gegen Bruck am vergangenen Wochenende ging mit etwas Pech kurz vor Schluss der Dreier durch einen Ausgleichstreffer noch verloren.

Hutzler erwartet wie gegen den zuletzt besiegten Würzburger FV eine defensiv eingestellte Mannschaft, die auf Konter setzt. „Sie haben gute Umschaltspieler“, so der Trainer. Viele kämen von Offenbach (Philipp Hörst) oder Frankfurt (Fabian Galm, Sebastian Göbig) und brächten dementsprechende Erfahrung mit.

Nach dem 3:1-Erfolg des Jahn gegen den Würzburger FV war Hutzler zunächst nicht so zufrieden. „Insgesamt verdient, wenn auch ein bisschen glücklich“, sagt er nun versöhnt. Kaum schnelles Umschaltspiel, nur drei, vier Chancen habe man herausgespielt, diese dann aber auch genutzt. „Wir haben eine gute defensive Struktur“, sagt Hutzler. Vielleicht sei der Gedanke „es wird hinten schon gut gehen und vorne fällt uns schon was ein“ in den Köpfen herumgespukt. Dabei könne immer etwas passieren.

Mit so einer Leistung werde man sich schwer tun. 70 bis 80 Prozent hatte er seiner Mannschaft direkt nach dem Spiel attestiert. Auch mit Dreiviertel-Kraft hat es aber gegen ein in der Bayernliga etabliertes Team gereicht. Eine Niederlage gegen Ansbach notiert die Tabelle, und sieben Siege in neun Spielen.

„Vielleicht fallen ein, zwei Mannschaften ab, aber grundsätzlich hat jede Mannschaft in der Bayernliga Qualität“, sagt Hutzler. Beim Jahn habe man ein System, einen Charakter eingeübt und setze diese gut um. Die Spieler hätten dafür die geistige Frische, seien erfolgsorientiert, motiviert und arbeiteten akribisch. Auch Neuzugänge würden schnell integriert und lernten das Erfolgsgeheimnis kennen: Spaß außen herum ja, aber auf dem Platz geht es zur Sache. „Das macht mich stolz“, sagt Hutzler über seine Mannschaft und deren Einstellung. Zur Qualität: „Wir haben eine gute Mischung im Team.“

Termin ist „Hardcore“

Diese Einstellung zeigt sich auch vor der langen Auswärtsfahrt nach Erlenbach. Etwa zwei Stunden wird der Jahn unterwegs sein, am Nachmittag eines Werktages. „Das ist Hardcore, ein Wahnsinnsproblem.“ Zumindest unschön findet Hutzler diese Spielansetzung im Amateurfußball. Schließlich würden alle arbeiten und müssten daher Urlaub nehmen.

Trotzdem sitzen heute alle JahnSpieler im Bus. Steffen Konrad, der gegen Würzburg ausgewechselt werden musste, ist wieder fit, auch Kapitän Florian Clausnitzer hat seine Sperre aus der Pokal-Niederlage gegen Seligenporten (ebenfalls Regionalliga) abgesessen. Einzig Stürmer Oliver Seybold ist angeschlagen. Ob er spielen kann, entscheidet sich kurzfristig. „Wir haben über das Würzburg-Spiel gesprochen“, sagt Hutzler. Die Mannschaft wisse worauf es ankomme, und habe sehr gut trainiert.

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