Erfolgsrezept liegt in der Variabilität

26.1.2016, 12:30 Uhr
Erfolgsrezept liegt in der Variabilität

© F.: Johnston

„Es ist schon so, dass zu viele Gedanken, zum Beispiel beim Torwurf, oftmals hinderlich sind. Gute Spieler lassen sich da eher von ihrer Intuition leiten. Trotzdem musst du beim Handball immer mitdenken. Jugendliche Unbeschwertheit kann genauso ein Faktor sein wie die Erfahrung. Analog zum Amateurbereich besteht für den Nachwuchs zudem eine Herausforderung darin, sich vor allem körperlich an den Erwachsenen-Handball anzupassen. Den austrainierten Jungprofis im Nationalteam ist das gelungen. Galt vor einigen Jahren noch, dass die Eigengewächse — nach international erfolgreicher Juniorenzeit — zum Nachteil der Nationalmannschaft zu wenig Spielpraxis in den Vereinen bekommen, setzen sich nun mehr und mehr deutsche Spieler durch. In der Breite war die Klasse immer schon vorhanden, aktuell wird sie vielleicht verstärkt — wohl auch, weil andere Topstars die Liga verlassen haben — in der Spitze gefördert. Christian Dissinger mag vor der EM für manchen ein völlig Unbekannter gewesen sein, beim Deutschen Meister in Kiel ist er schon zuvor in der laufenden Saison der Senkrechtstarter.

Auffällig im bisherigen Turnier, in dem viele enge Spielausgänge für ein hohes Niveau sprechen, ist das Tempo und die taktische Flexibilität sämtlicher Mannschaften. Der deutsche Coach Dagur Sigurdsson hat hier besonders gute Arbeit geleistet und so auch die Abhängigkeit von einzelnen Stars eben verringert. Die Offensive ist variabler als vor einigen Jahren. Die herausragende Abwehr stellt den Gegner mit verschiedenen Formationen vor Probleme. Die erstaunliche Beweglichkeit der großen Kerls ist ein Plus im Vergleich mit anderen Nationen.“

 

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