Erzbischof Ludwig Schick hilft kinderreichen Familien

3.12.2016, 08:00 Uhr
Erzbischof Ludwig Schick hilft kinderreichen Familien

© Beke Maisch

Sechs Kinder hat die Familie aus dem Landkreis Forchheim. Und Schulden. Der Tilgungsplan wird konsequent umgesetzt, belastet allerdings das Haushaltsbudget stark, heißt es in dem Antrag des Caritasverbandes Forchheim an die Familienstiftung „kinderreich“. Als zwei der drei Ölöfen im Haus kaputt gehen, ist das ein Riesenproblem für die Familie. „Das erleben wir häufig. Das Einkommen oder die staatlichen Zahlungen reichen nicht, um Geld zurückzulegen“, erzählt Wolfgang Ceming, der seit 25 Jahren in der Schuldnerberatung der Caritas Bamberg arbeitet.

Ceming sitzt am Tisch des Caritasverbands Forchheim. Erzbischof Ludwig Schick will die Scheckübergabe seiner Familienstiftung nutzen, um über die Schuldenfallen zu diskutieren. Mit am Tisch: Vertreter der Caritas-Einrichtungen, deren Schützlinge Geld aus der Stiftung „kinderreich“ bekommen haben. Insgesamt 40 000 Euro (32 Familien und zwei Projekte) gehen nach Coburg, Bamberg, Kulmbach, Ansbach, Kronach, Bayreuth, Nürnberg und Forchheim: Die sechsköpfige Familie erhält 1000 Euro Unterstützung.

Das Impulsreferat halten Ceming und Werner Lorenz von der Caritas in Forchheim. Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbstständigkeit und auch die Einkommensarmut sind Eingangstore für die Überschuldung. 6,7 Millionen Erwachsene sind in Deutschland betroffen, erklärt Ceming. „Die Kinder muss man noch dazu rechnen.“ Die Familien kommen vielleicht gerade so über die Runden, aber schon die Autoreparatur oder der Computer für das Kind, können der Beginn der Schuldenspirale sein. Dann werde vielleicht die Miete nicht bezahlt, um die Reparatur-Rechnung zu begleichen, die Stromrechnung nicht, um die Miete... Am Ende hilft nur noch eine Spende, weil die Familien gar keine Möglichkeit haben, um aus eigener Kraft die Ausgaben zu finanzieren. Eindringlich war deshalb der Appell aller Beteiligten an die Politik, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass kinderreiche Familien genügend Geld zum Überleben haben. Der aktuelle Satz für Schulmaterial von 100 Euro reiche hinten und vorne nicht, nannte Caritasgeschäftsführer Peter Ehmann ein Beispiel.

Keine Kommentare