Es weht ein Hauch von "Game of Thrones" am Walberla

21.2.2018, 21:00 Uhr
Es weht ein Hauch von

© Fotos: Tobias Keil

Es ist eine Geschichte, die selbst Stoff für ein Drehbuch sein könnte, wenn der Langensendelbacher Tobias Keil aus seinem Leben erzählt: Anfangs habe er sich erst mal nur für Fotografie interessiert, irgendwann später kamen die bewegten Bilder dazu, als er die schönsten Szenen der Hochzeit des Bruders in einem Videofilm festgehalten hat. "Da hab ich das erste Mal Blut geleckt", erzählt Keil. In akribischer Arbeit hat er das Video geschnitten, mit stimmiger Musik unterlegt und anschließend Familie und Freunden gezeigt. Die Garage der Eltern wurde damals zum "Kinosaal" mit Leinwand, 15 Minuten dauerte der Hochzeits-Film. Am Ende standen den Zuschauern die Tränen in den Augen, "das hat denen total gefallen".

Keil sieht sich in seiner Passion bestätigt, filmt fortan "für Geld" auf Hochzeiten, macht kleine Imagefilme für Restaurants und für einen Barbiershop.

Und irgendwann kommt die Initialzündung: Er dreht aus Spaß ein Musikvideo und wird über Nacht entdeckt. Eine Werbeagentur bietet ihm, der nie eine Ausbildung in der Filmbranche gemacht hat, einen Job an.

Es weht ein Hauch von

Keil fackelt nicht lange, schmeißt seinen Beruf als Banker in der Sparkasse hin und geht zum Film. "Ich brenn dafür", sagt Keil.

Der 30-Jährige, der sich alles selber beigebracht hat, steht jetzt bei Videos für Musikgrößen wie Ray Garvey und für "Glasperlenspiel" in erster Reihe. "Das ist ein absoluter Traum so was zu machen, das hat einen Hauch von Hollywood", erzählt Keil.

Den Walberla-Dreh haben Filmproduzent Tobias Keil und Produzent Steve Andrew aus Kalchreuth aus purem Spaß zusammen mit ein paar Freunden gedreht. Die Inspiration dafür hat sich der Langensendelbacher natürlich bei der populären US-Fantasy-Serie "Game of Thrones" geholt. "Meine Filme spielen nicht in der Jetztzeit, bei mir ist die Natur und sind schöne Requisiten wichtig." Die Handlung ist dabei frei erfunden: Ein junger Kämpfer trainiert hart, um den Kriegerstatus zu erreichen und in die Bruderschaft (englisch: Brotherhood) aufgenommen zu werden. Hier der Trailer zu "Brotherhood": 

Doch wann und ob "Brotherhood" über die Leinwand flimmert, das will er sich noch offen halten. Im Moment ist er dabei, den Film komplett nachzuvertonen: Die Schritte im Schnee, das Knistern des Feuers und das Flackern der Kerze. "Da will ich mir Zeit lassen und ohne Druck rangehen. Schließlich will ich, dass ich auch in einem Jahr noch sagen kann: Das gefällt mir und ist perfekt."

Ob Hollywood schon angerufen hat? "Schön wär’s", lacht Keil, "das wäre noch eine weitere Steigerung meines Traums". Beim Franken-Tatort wäre er gerne mit von der Partie, "ich hab zwar noch nie Franken-Tatort geschaut, aber das würde mir Spaß machen". 


 

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