Feuerwehr rettet Rehe vor den Mähdreschern

23.5.2016, 17:14 Uhr
Feuerwehr rettet Rehe vor den Mähdreschern

© Christian Deisenrieder

Herr Zweck, vor Mäharbeiten sucht Ihr Team mit einer Wärmebildkamera die Fläche nach Rehkitzen ab. Wie kam es dazu?

Marcel Zweck: Einer unserer Feuerwehrkameraden ist selber Landwirt. Er hat uns letztes Jahr gebeten, seine Wiese mit unserer Wärmebildkamera abzusuchen, damit er beim Mähen kein Tier erwischt. Weil viele Bauern eh bei der Feuerwehr sind, hat sich die Aktion schnell herumgesprochen. Unser Einsatzgebiet hat einen Radius von zirka zehn Kilometern. Bisher mussten wir aber erst zwei-, dreimal ausrücken.

Wie sieht Ihr Einsatz konkret aus?

Feuerwehr rettet Rehe vor den Mähdreschern

© Foto: privat

Marcel Zweck: Am besten ist es, wenn sich die Bauern ein, zwei Tage vor dem Mähen bei uns melden. Je nach Größe schreiten wir dann das Feld zu Fuß ab oder stellen eine Anhängerleiter auf und blicken von oben auf die Fläche. Ein roter Punkt auf dem Monitor der Kamera zeigt uns an, ob sich ein Tier im Gras befindet. Die Suche dauert ungefähr eine halbe Stunde und ist für die Landwirte kostenlos. Wir machen es für die Tiere.

Was passiert, wenn ein Reh entdeckt wird?

Marcel Zweck: Es kommt auch vor, dass wir gar keine Rehe finden oder sie von allein abhauen. Das ist uns das Liebste. Verletzte Tiere bringen wir zum Sternenhof in Gößweinstein. Dort kümmert sich Jessica Sebald um sie und päppelt sie solange auf, bis sie wieder bei Kräften sind.

Marcel Zweck ist per E-Mail zu erreichen:

marcel.zweck@web.de

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