Forchheim: BSZ erhält "Mittel für die Titel"

24.1.2018, 08:00 Uhr
Forchheim: BSZ erhält

© Philipp Rothenbacher

„Wir sind ,Referenzschule für Medienbildung‘, wir sind ,ECDL-Test-Zentrum‘, überall im Haus hängen irgendwelche schönen Titel“, leitete BSZ-Leiterin Elisabeth Bräunig ihre Ansprache im Beisein des Landrates ein. Wenn jedoch nicht die nötigen finanziellen Mittel dazukämen, „kann man das alles vergessen“, so Bräunig. Um so mehr freue sie sich über das „offene Klima“, das sie in der Zusammenarbeit mit dem Landratsamt wahrnehme.

„Sachaufwandsträger“ sei so ein schreckliches Wort, doch der „Landkreis ist eben für die finanzielle Ausstattung BSZ verantwortlich“, erklärte die Schulleiterin. Und die Investitionen müssten nun einmal sein, wenn sich die Berufsschule Forchheim auf den rasanten Wandel in der Arbeitswelt (die Schlagworte „Digitalisierung“ und „Wirtschaft 4.0“ fielen mehrfach) einstellen wolle.

„Man arbeitet heute eben kaum mehr mit Kreide und Tafel oder Hammer und Nagel, die Arbeit wird immer digitaler“, sagte Bräunigs Stellvertreter und BSZ-Urgestein Heinrich Bauer. Jeder Berufszweig habe inzwischen seine eigene Fach-Software, ergänzte Udo Braml, der vor allem als Systembetreuer Herr über die Computerprogramme an der Schule ist. „Unsere Schreiner-Schüler arbeiten genauso mit einem spezifischen Programm wie die Raumaustattungs- oder KfZ-Technik-Schüler. Früher haben sogar die Friseur-Schüler ein eigenes Computerprogramm gehabt, mit dem man Frisuren entwickeln konnte.“

Schon immer sei man in allen Ausbildungsbereichen beim BSZ auf der Höhe der Zeit gewesen, meint Heinrich Bauer, „und das soll auch so bleiben“. Umso wichtiger also die enge Zusammenarbeit mit dem „Sachaufwandsträger“. Und mit Blick auf die „Bildungsregion Forchheim“ und das „Bildungsbüro“ könne der Landkreis da mit einem „ganz starken Pfund wuchern“, lobte Elisabeth Bräunig die Arbeit im Landratsamt. Dessen Chef Hermann Ulm nickte zustimmend: „Enger kann die Kooperation zwischen Berufsschule und Landratsamt kaum sein.“

Eine Kooperation, die sich auch in blanken Zahlen niederschlägt: Fast 126.000 Euro an Zuschüssen zusätzlich „zu unserem normalen Haushaltsvolumen“ habe das BSZ 2017 erhalten, so Bräunig. Was die Berufsschule mit dem Geld angefangen hat, davon konnte sich der Landrat im Anschluss ein Bild machen: So wurde das Callcenter für die Schüler im Bereich Dialogmarketing komplett erneuert und mit modernster Technik versehen. In den Räumen der Metalltechniker staunt Ulm über einen sprachgesteuerten Hightech-Roboterarm. Zudem freuen sich KfZler in spe über einen neuen VW-Tiguan (gespendet vom Gräfenberger Autohaus Hartmann) als Lehrmodell.

Die aber wohl wichtigste Innovation dürfte sein, dass die Berufsschule nun komplett ans Breitbandnetz angeschlossen ist.

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