Forchheim: EGF-Schüler fahren zu Jugend forscht

20.2.2019, 06:00 Uhr
Forchheim: EGF-Schüler fahren zu Jugend forscht

© Fotos: Jana Schneeberg

FORCHHEIM — Bei Deniz Isek war es der Wunsch, endlich zu wissen, was sich hinter dem Bildschirm seines Computers abspielt, wenn er spielt. Diese Neugier, gepaart mit der Anschaffung seines ersten eigenen Laptops und ein bisschen Langeweile brachte den Elfjährigen dazu, vor etwa eineinhalb Jahren sein erstes Computerspiel zu entwickeln. "Mystery of Crown" heißt das Spiel in 2D.

Inzwischen ist der Sechstklässler eine gutes Stück weiter — und damit einer Vielzahl von Gleichaltrigen ein großes Stück voraus: Für Schüler experimentieren hat er ein Computerspiel entwickelt, in dem sich die Hauptfigur in vier dreidimensionalen Welten aufhält — und dort auf sieben Bösewichte trifft. "Es ist ein Abenteuerspiel", erklärt Deniz und erzählt, dass er für den Wettbewerb noch einen kleinen Trailer geschnitten hat, durch den sich die Jury sein Spiel besser vorstellen kann.

Mit eigenen Ideen am Start

Deniz‘ Entwicklung hat Potenzial, sagt Thomas Schmitt, Lehrer für Biologie und Chemie am EGF. Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Kaltenbrunner leitet er die Schüler-experimentieren-Gruppe, koordiniert die Experimente, gibt Tipps, Hilfestellungen und Anregungen. Jeden Dienstag trifft sich die Gruppe, und das seit Schuljahresbeginn. Manche hatten da schon eine eigene Idee. Manche haben sich später für einen Vorschlag der beiden Lehrer entschieden.

Zum Beispiel Julian Holtzmann und Matthias Brucker. Die beiden Sechstklässler haben sich überlegt, wie man die Abwärme von Abwasser nutzen kann, um kaltes Wasser zu erhitzen. Nach einigen Ideen, die sich als nicht so geeignet erwiesen, setzten sie auf eine Spule. Wird diese mit heißem Wasser befüllt, gibt sie die Wärme nach außen ab. Befindet sich dort wiederum Wasser, wird das erhitzt. "So konnte man zum Beispiel mit dem warmen Abwasser der Waschmaschine eine Art Heizung betreiben und dadurch Energie sparen", sagt Julian.

Das perfekte Vollbad

Die Überlegungen von Julian und Matthias könnte sich auch Felix Amling zu Nutze machen. Auch er hat mit Wasser experimentiert. Sein Plan: eine automatische Badewannenbefüllung. Die Umsetzung: Die Wanne ist mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, die zum einen die Temperatur, zum anderen den Stand der Befüllung an einen kleinen Computer melden. Dieser wiederum entscheidet daraufhin selbst, wie viel heißes oder kaltes Wasser noch hinzukommen muss, um am Ende die perfekte Badewannentemperatur zu erhalten.

Felix zählt zu den "alten Hasen" des Wettbewerbs. Zum vierten Mal ist der 14–Jährige in diesem Jahr dabei. Damit hat er die Altersgrenze bei Schüler experimentieren erreicht, aber ein klares Ziel vor Augen: In den nächsten Jahren bei Jugend forscht dabei sein.

Anfangs zwölf Projekte

Auch in Maja Kescher ist zum dritten Mal dabei ist. "Immer mit einem Chemie-Projekt", sagt sie. Diesmal hat sie ein schnelles und kostengünstiges Verfahren entwickelt, mit man feststellen kann, ob einem Getränk K.O.-Tropfen beigemischt wurden.

Mit insgesamt zwölf Projekten ging das EGF am Anfang des Schuljahres ins Rennen von Schüler experimentieren. Nicht jedes konnte zum Ende gebracht werden. "Eine Forschung ist vom Ergebnis her immer offen und da kann es auch mal passieren, dass man bei einem Thema nicht weiter kommt oder das Ganze fallen lassen muss", erklärt Thomas Kaltenbrunner, Lehrer für Mathe und Physik. Doch mit Rückschlägen umzugehen sei ebenfalls ein Lerneffekt, den die Teilnahme am Wettbewerb mit sich bringe. Genauso wie die Motivation und Ausdauer, mit der man dranbleiben muss und die Präsentation, die man vor der Jury halten muss.

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