Forchheim: Ein Truck zum Anbeißen

28.5.2015, 15:36 Uhr
Forchheim: Ein Truck zum Anbeißen

© Foto: Ralf Rödel

Michael Gröschel, ein gelernter Koch mit 25 Jahren Gastro-Erfahrung und damit eben nicht der klassische Foodtruck-Quereinsteiger, probierte herum. „Jahre der Irrungen und Wirrungen“ nennt er es selbst. Als Mitarbeiter im Lebensmittelvertrieb kam der Aischer viel herum – und als er dann zum ersten Mal einen Foodtruck sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: „Das wollte ich auch.“ Einen kleinen Gastrobetrieb mit überschaubarem finanziellen Risiko, geringem Personalaufwand und vor allem der Möglichkeit, dem Gast direkt gegenüberzustehen.

Er kaufte sich also Anfang 2013 einen UPS-Wagen aus den 80ern, rüstete ihn mit Gastrobedarf aus, überlegte sich, welche Produkte er anbieten wollte. BBQ-Klassiker waren gesetzt, pulled pork (also Fleisch von der Schweineschulter) oder auch beef brisket (Rinderbrust). „Es musste praktikabel sein“, so Gröschel — und seinen Ansprüchen genügen.

Den Sprung ins kalte Wasser wagte Gröschel dann Mitte 2013 am Rande von Rock im Park, einige Wochen später startete er seine Tour. Vier Mal pro Woche öffnet er seither zur Mittagszeit die Klappe seines Foodtrucks an Orten, an denen viele hungrige Berufstätige vorbeikommen — und zwar jeden Tag woanders: Dienstags steht er im Erlanger Zentrum, mittwochs in Forchheim, donnerstags ist Bamberg dran und am Freitag Tennenlohe. Die Karte ist überschaubar, aber mit Schwein, Rind, Hühnchen, Garnelen und einer vegetarischen Variante ist für die verschiedenen Vorlieben etwas dabei.

Klappe runter

Um 14 Uhr geht dann die Klappe wieder runter — wenn nicht zuvor schon ausverkauft ist. Denn bei Gröschel gilt: „Aufgessen ist aufgessen!“ Mal eben schnell nachproduzieren geht bei Gröschel, der auch Festivals oder Polterabende beliefert, nicht.

Sein klassischer Arbeitstag beginnt morgens um 7 Uhr und endet — „wenn’s gut läuft“ — gegen 18 Uhr. Der Verkauf im Wagen macht den geringsten Teil seiner Arbeit aus. Die Schweineschultern etwa werden 24 Stunden mariniert, zwölf Stunden im Smoker gegart, anschließend geht es 36 Stunden in das sous-vide-Bad. Dazu müssen die Saucen hergestellt, muss der Wagen gereinigt werden.

 

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