Forchheim: Ein Wohnmobilstellplatz am Königsbad?

10.11.2018, 08:00 Uhr
Forchheim: Ein Wohnmobilstellplatz am Königsbad?

© Foto: Anestis Aslanidis

"Auch bei uns boomt es", sagt Nico Cieslar, Chef der Forchheimer Touristinformation. Die Wohnmobilisten seien "sehr gute Gäste", die nicht nur ihr Gefährt auf der Sportinsel abstellten, sondern sich auch die Stadt anschauten und dort konsumierten, sprich: einkaufen und zum Essen gehen, und zwar sowohl in der Innenstadt, als auch im Kellerwald.

"Der Platz wird von allen Seiten gelobt", so Cieslar weiter, viele "Wiederholungstäter" seien unter den Urlaubern, die aus dem gesamten Bundesgebiet ganz gezielt den Platz auf der Sportinsel ansteuern. 20 Stellplätze stehen dort für Wohnmobile bereit, doch, so Cieslar, "da ist noch Luft nach oben".

Das kann auch Walter Mirschberger, Leiter des Bau-, Grün- und Bäderbetriebs der Stadt, bestätigen. Zwischen Januar und Ende Oktober 2018 gab es insgesamt 2275 Übernachtungen auf dem Wohnmobil-Stellplatz auf der Sportinsel, im Schnitt bleiben die Urlauber drei bis vier Tage dort. "Wohnmobilisten sind flügge und wie Nomaden", so Mirschberger. Der Stellplatz sei ideal mit der fußläufigen Nähe zur Innenstadt, "die Gastronomie profitiert stark".

Nicht nur zur Annafest-Zeit ist der Platz rappelvoll, auch Wintercamping sei mittlerweile ein Trend, "auch während des Weihnachtsmarktes ist der Platz gut besucht". Viele Urlauber haben überdies ihre Fahrräder huckepack mit dabei und nutzen den Stellplatz auch als Startpunkt für Fahrradtouren.

Längst vorbei sind auch die Zeiten, als Camper und Wohnmobil-Urlauber den Pfennig dreimal umdrehen mussten: Der Wohnmobil-Camper von heute, so Mirschberger, der lege schon mal 70 000 Euro für die Anschaffung seines Campers auf den Tisch, "das sind solvente Aktiv-Senioren", die auch genügend Geld im Portemonnaie haben, das sie anschließend in der Stadt ausgeben können".

Das doppelte an Stellplätzen wäre überhaupt kein Problem, meint Mirschberger, der als Fernziel einen zweiten Wohnmobil-Stellplatz am Königsbad im Visier hat. Nochmal 20 bis 25 Plätze seien durchaus vorstellbar, zuvor müsse natürlich erst die Logistik vor Ort, also Kanal-, Wasser- und Stromanschlüsse gelegt und die Entsorgung geregelt werden. Als Argument führt Mirschberger auch zwei Thermen in der Region an: In Bad Windsheim und auch direkt an der Therme in Obersees gebe es Wohnmobil-Stellplätze — "Warum also nicht auch in Forchheim?", fragt Mirschberger. Die Camper könnten dann eine Runde schwimmen, ins Restaurant gehen und dadurch "auch die Attraktivität des Königsbads steigern".

Dass die Wohnmobil-Stellplätze stark im Kommen sind, kann auch Reinhardt Löwisch von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz bestätigen: 120 Stellplätze gibt es, verteilt über die gesamte Fränkische Schweiz. Auch Löwisch führt die Therme in Obernsees an: Mit vier Stellplätzen habe man dort einst angefangen, mittlerweile gebe es 40 Stellplätze rund um die Therme.

Walter Mirschberger will seinen Vorschlag auf einen Wohnmobil-Stellplatz am Königsbad am kommenden Mittwoch den Stadträten des Finanzausschusses präsentieren.

Keine Kommentare