Forchheim: Gewalttour bei Dauerregen und starkem Gegenwind

29.6.2017, 11:11 Uhr
Forchheim: Gewalttour bei Dauerregen und starkem Gegenwind

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Bei dem berühmten Radsportevent in Norwegen gehen seit 1967 immer zur Zeit der Mitternachtssonne Mitte Juni jährlich rund 5000 Teilnehmer an den Start, um sich auf 543 Kilometern und 3700 Höhenmetern der Herausforderung bei oftmals schwierigsten Wetterbedingungen zu stellen.

Hans, der die Strecke bereits 2010 in einer Zeit von 19:27 Stunden mit Wetzel und Zeh im Begleitfahrzeug absolvierte, sollte bei diesem Rennen als "Zugmaschine" für seine Freunde fungieren.

Der Streckenrekord liegt bei unfassbaren 12:50 Stunden – für das Dreiergespann unerreichbar, eine Zeit unter 24 Stunden schien aber nach realistischer Planung machbar und erstrebenswert. Wetzel und Hans gingen mit der ersten Startgruppe am Freitagabend um 22 Uhr ins Rennen.

Zeh, der sich auf Grund einer Verletzung im Vorjahr für die verkürzte Strecke (279 Kilometer) ab Kvam entschieden hatte, startete am Samstag früh. Die Herausforderung bestand nun dabei, Kvam rechtzeitig zu Zehs Start zu erreichen, um als Trio gemeinsam mit ihm weiter bis ins Ziel zu fahren.

Hans und Wetzel wurden vom Start weg von Dauerregen über die ersten 150 Kilometer durch die Nacht begleitet. Dunkel wird es zwar in diesen Breitengraden um diese Jahreszeit nicht (nur leichte Dämmerung für zwei bis drei Stunden), aber die Temperaturen auf der Hochebene des Nationalparks Dovrefjell lagen nahe am Gefrierpunkt und die durchnässten Schuhe fühlten sich an wie Eisklumpen an ihren Füßen.

Schuhe aufgewärmt

Gott sei Dank konnten Wetzel und Hans sich und ihre Schuhe nach 200 Kilometern und nach einer langen, zapfigen Abfahrt in der Verpflegungsstation in Dombas kurz an einem Heizstrahler aufwärmen, den sie sich freundschaftlich mit ein paar norwegischen Leidensgenossen teilten.

Ab Dombas besserte sich das Wetter. Mit einer kleinen Verspätung von nur 25 Minuten konnte das Trio dann ab Kvam bei einem Sonne-WolkenMix und milden Temperaturen von tagsüber bis an die 20 Grad zusammen bis Oslo fahren. Starker Gegenwind löste den Regen ab. Der Wind setzte dem Trio bis ins Ziel zu.

In Oslo, wo das Trio von seinen Frauen gefeiert wurde, blieb die Uhr für Hans und Wetzel bei 23:36 Stunden stehen; die Vorgabe von 24 Stunden wurde deutlich unterschritten. Zeh absolvierte seine 279 Kilometer lange Strecke in deutlich unter 13 Stunden.

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