Forchheim lässt in Berlin einen Leitfaden für die künftige Kulturarbeit entwickeln

19.10.2018, 19:55 Uhr
Forchheim lässt in Berlin einen Leitfaden für die künftige Kulturarbeit entwickeln

© Ralf Rödel

Im Januar 2018 hat der Haupt-, Personal- und Kulturausschuss des Forchheimer Stadtrats beschlossen, die wichtigsten Leitlinien für die künftige Forchheimer Kulturpolitik festzuzurren, nachdem sich Stadträte über den Bericht der Kulturbeauftragten erschüttert zeigten. Susanne Fischer, Leiterin des Pfalzmuseums, wurde mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Ihr zur Seite steht Lorenz Deutsch, künstlerischer Leiter des Jungen Theaters, der als "Kenner der Szene" mit seinem "Insiderwissen" einen wichtigen Part hat, wie Oberbürgermeister Uwe Kirschstein im Rahmen eines Pressegesprächs betonte.

Doch will man den Kulturentwicklungsplan auch nicht "als Eigenleistung im stillen Kämmerlein" verstanden wissen, wie Susanne Fischer sagt. Vielmehr holt sich die Stadt für die Ausarbeitung renommierte Hilfe mit dem "Netzwerk Kulturberatung" aus Berlin. Die Berliner Agentur bringt große Erfahrung mit, hat sie doch etwa bereits den Kulturentwicklungsplan für Düsseldorf und für Ulm mitgestaltet und ist auch mit im Boot, um Nürnberg auf den Weg zur Kulturhauptstadt 2025 zu bringen.

Dass eine Stadt von der Größe Forchheims eigens einen Kulturentwicklungsplan aufstellt, das sei auch für die Berliner Agentur durchaus ein Novum, wie Fischer sagt: "Forchheim ist Vorreiter bei Städten in dieser Größenordnung."

Weg vom Gießkannen-Prinzip

Langfristiges Ziel des Kulturentwicklungsplanes ist es, "Forchheim als Kulturzentrum für die Fränkische Schweiz zu positionieren", und "eine eigene Handschrift erkennbar zu machen, ein eigenes Kulturprofil zu schaffen, was Forchheim ausmacht", so Oberbürgermeister Uwe Kirschstein. Man wolle weg vom sogenannten Gießkannen-Prinzip, bei dem Zuschüsse wie mit einer Gießkanne quasi tröpfenchenweise verteilt werden, so das Stadtoberhaupt, vielmehr ein "Gesamtprodukt aus Kunst und Kultur schaffen, das annehmbar ist".

Damit das gelingt, sollen nicht nur die Kulturschaffenden mit ins Boot geholt werden, sondern auch die Bevölkerung an dem Entwicklungsprozess mitwirken. "Der Prozess soll transparent sein", so Kirschstein.

Eine erste Fragebogen-Aktion und eine Stärken-Schwächen-Analyse zur Bestandsaufnahme hat es bereits gegeben, für den 9. November ist ein Kultur-Workshop in der Kaiserpfalz geplant. Im Frühsommer 2019 sollen die Leitlinien für die künftige Kulturpolitik dann fixiert sein.

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