Forchheim: So surfen Sie sicher(er) im Internet

5.2.2019, 08:00 Uhr
Nicht empfehlenswert als Passwörter sind Wiederholungs- oder Tastaturmuster wie "asdfgh" oder "1234abcd"

© dpa Nicht empfehlenswert als Passwörter sind Wiederholungs- oder Tastaturmuster wie "asdfgh" oder "1234abcd"

Herr Czech, ob Einkäufe, Bankgeschäfte oder Geräteeinstellungen: Unser digitales Leben wird von Passwörtern bestimmt. Welche sind die sichersten?

Alexander Czech: Grundsätzlich gilt, ein Passwort zu wählen, das mindestens zwölf Zeichen lang ist und nicht im Wörterbuch vorkommt. Bei WLAN-Passwörtern sollten es mindestens 20 Zeichen sein. Das Passwort sollte aus Groß- und Kleinbuchstaben in Kombination mit Zahlen und Sonderzeichen bestehen – und auf den ersten Blick sinnlos zusammengesetzt sein. Tabu sind Namen von Familienmitgliedern, des Haustieres, des Lieblingsstars oder Geburtsdaten. Nicht empfehlenswert sind auch Wiederholungs- oder Tastaturmuster wie „asdfgh“ oder „1234abcd“. Verwenden Sie nie dasselbe Passwort für mehrere Anwendungen! Und ändern Sie es regelmäßig.

Alexander Czech.

Alexander Czech. © Polizeipräsidium Oberfranken

Welche Sicherheitsrisiken lauern auf Facebook und Co.?

Alexander Czech: Um die angebotenen Funktionen sozialer Netzwerke nutzen zu können, müssen möglichst viele persönliche Informationen preisgegeben werden. Damit macht man sich angreifbar. Inzwischen gibt es aber in beinahe allen dieser Netzwerke Einstellungen, mit denen man entscheiden kann, für wen was sichtbar ist. Sind die Zugangsmöglichkeiten zum eigenen Profil aber öffentlich einsehbar, kann es passieren, dass gezielt sämtliche Daten ausgelesen, ausgewertet und beispielsweise für Werbezwecke verwendet werden. Mittlerweile ist es häufige Praxis geworden, einzelne Dienste und Apps über einen Account zu verwalten. Das bedeutet aber auch: umfangreiche Datenprofile einzelner Nutzer können über verschiedene Dienste hinweg gesammelt werden.

Was mache ich, wenn ich merke, dass meine Konten gehackt wurden?

Alexander Czech: Ändern Sie umgehend Ihr Passwort – am besten übers Smartphone, falls ein Trojaner den normalen Computer infiziert hat. Sollte das nicht mehr möglich sein, nutzen Sie die Funktion „Passwort vergessen“ und lassen Sie sich ein Neues per E-Mail zuschicken. Falls es ums Online-Banking geht: Sperren Sie unverzüglich Ihr Bankkonto. Am schnellsten geht das, indem Sie die Anmeldemaske zum Online-Banking aufrufen und dreimal hintereinander die falsche PIN eingeben. Oder rufen Sie Sperr-Notruf 116116 an. Danach wenden Sie sich sofort an Ihre Bank und melden die Auffälligkeiten. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit, Kontobewegungen rückgängig zu machen. Und erstatten Sie sofort Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.

Interview: PHILIPP ROTHENBACHER

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