Forchheim: Verkommt das Germania-Gelände?

11.11.2017, 12:44 Uhr
Forchheim: Verkommt das Germania-Gelände?

© Foto: Konrad Böhm

Bis zum Rückzug aus dem Fußball-Spielbetrieb (2013) und der formellen Auflösung der einzig verbliebenen Abteilung (2014) war das Areal im Stadtosten das zu Hause für den Traditionsklub FC Germania 08. Geblieben ist eine gestrüppumwucherte Wiese und ein verlassenes Vereinsheim. Wobei, das mit "verlassen" stimmt so nicht. Einerseits zeugen Aktenordner mit Urkunden und Dokumenten von den einstigen Nutzern, andererseits verschafften sich offensichtlich externe Besucher Zutritt, um die Innenräume zu verwüsten. "Auf eigene Initiative haben Kollegen vor längerer Zeit leere Flaschen und andere Spuren von Feierlichkeiten gesichtet, vor Ort aber keine Personen angetroffen. Aktuell liegen uns keine konkreten Hinweise oder Beschwerden vor", sagt eine Sprecherin der Polizei.

Insolvenz läuft noch

Lothar Walenta, der letzte Vorsitzende des Vereins, sieht sich nicht in der Verantwortung. "Ich musste meine Schlüssel abgeben und bin seit Monaten über keine Entwicklungen mehr informiert worden." Der Hintergrund: Seit vergangenem Jahr befindet sich die Germania in der Insolvenzabwicklung am Amtsgericht Bamberg. Das Verfahren, verwaltet aus Nürnberg von der Kanzlei Harald Schwartz, ist zum Stand im September 2017 noch anhängig, bestätigt das Registergericht Bamberg, das den eingetragenen Verein deshalb noch nicht gelöscht hat.

Die Stadt Forchheim als Eigentümerin des Grundstücks, auf dem das einst verpachtete Vereinsheim steht, stellte mit der Einstellung des Sportbetriebs die Unterstützung für die Rasenpflege ein, wie Gartenamtsleiter Herbert Fuchs erklärt. Wohl ist der Vandalismus in der Verwaltung als Problem bekannt. Thomas Jungbauer aus dem Liegenschaftsamt: "Die Stadt hat erst im Oktober den gesamten Besitz auf der Anlage inklusive Sportplatz aus der Germania-Insolvenzmasse erworben und freilich auch versichert. Ans Vereinsheim wurde ein Schloss angebracht." Im Raum steht die Überlegung, die Fläche bis zu einer möglichen Bebauung 2018 oder 2019 brach liegen zu lassen oder für etwas Geld aufzuhübschen.

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