Forchheim: Wie Mensch und Maschine kooperieren

7.12.2017, 12:55 Uhr
Forchheim: Wie Mensch und Maschine kooperieren

© Athina Tsimplostefanaki

Hektor war gerade in einer menschlichen Zelle unterwegs. Eine pflanzliche hat er auch schon von innen betrachtet. Schwer zu beschreiben, wie das aussieht, sagt er. In der menschlichen Zelle ist er "umgeben von Rot".  Der 16-Jährige sitzt mit seinen Mitschülern im InnoTruck und blickt durch eine Virtual Reality Brille.

Er ist einer von vielen Schülern, die an diesem Morgen in den doppelstöckigen InnoTruck strömen, der aktuell am Herder Gymnasium im Schulhof steht. Der Truck zeigt auf 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche neueste Entwicklungen aus Forschung und Technologie - und soll den Besuchern auch zeigen, welche Berufsbilder sich aus diesen Innovationen ergeben.

Hektor beispielsweise interessiert sich für Software. Er kann sich durchaus vorstellen, sich später beruflich damit zu befassen. Damit würde er in Zukunft eine wertvolle Fachkraft - denn Virtual Realitiy Brillen aber auch Roboter funktionieren nur mit Software, die von einem Menschen entwickelt werden muss.

Augmented Reality

Im Untergeschoss zeigt unterdessen Eva Zolnhofer, wie feinfühlig die neue Generation an Industrierobotern geworden ist. Ein kleines Modell davon steht im Innotruck. Nur rund 1000 solcher Roboter sind weltweit bereits im Einsatz. In den sieben Gelenken seines Armes misst der Roboter die Kraft, die er gerade für seine Tätigkeit aufwendet. Berührt er beispielsweise einen Gegenstand oder einen Menschen, stoppt er sofort - ein Sicherheitsmechanismus, der die enge Kooperation (auch räumlich) zwischen Mensch und Maschine voranbringen soll.

Genau wie die Datenbrille. Sie ist an einem Schutzhelm angebracht und blendet dem Arbeiter beispielsweise eine Wegbeschreibung, einen Warnhinweis oder eine Montageanleitung in sein Sichtfeld ein. Ein Beispiel von Augmented Reality, die dem Menschen seinen Arbeitsalltag erleichtern soll.

Vom Bundestag in den InnoTruck

Auch Mobilität ist Teil des InnoTruck-Programms. Ein Punkt, der MdB Lisa Badum von den Grünen besonders interessiert. Sie schließt sich einigen Fünftkläßlern an, die kleine Modelle von Brennstoffzellenautos zusammenbauen. Wasserdampf kommt bei ihnen aus dem Auspuff - statt schädlicher Abgase. "Es ist wichtig, dass besonders die jungen Menschen, die unsere Zukunft gestalten werden, über derartige Innovationen frühzeitig informiert werden", sagt Badum.

Der InnoTruck ist ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und derzeit in ganz Deutschland unterwegs. 80 Stationen hat er bereits hinter sich, hat schon am Meer und in den Bergen geparkt.

Er soll nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt vermitteln, sondern auch die Öffentlichkeit informieren - und ein Stück weit Ängsten, sei es vor Arbeitsplatzverlust durch Roboter oder ähnlichem, entgegenwirken.

 

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