Forchheim: Wintereinbruch sorgt für zahlreiche Unfälle

4.12.2017, 20:00 Uhr
Unfall bei Oberehrenbach: Zwei Männer wurden bei einem Zusammenstoß schwer verletzt.

© NEWS5 / Merzbach Unfall bei Oberehrenbach: Zwei Männer wurden bei einem Zusammenstoß schwer verletzt.

Chaos gab es auf den Straßen in ganz Franken. Sieben Mal krachte es in der Zeitspanne von Sonntag bis Montag im Landkreis. Bei Oberehrenbach wurden zwei Männer nach einem Frontalzusammenstoß schwer verletzt. Ein 23-Jähriger, aus Kasberg kommend, war mit seinem Wagen am Ortsbeginn auf schneeglatter Fahrbahn ins Rutschen gekommen. Er geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit dem Wagen eines 37-Jährigen. Schaden: rund 18.000 Euro.

In Oberfellendorf, Wichsenstein, Mittelehrenbach, Weilersbach und Pretzfeld kam es zu sechs weiteren Unfällen. Eine Person wurde in Pretzfeld leicht verletzt, als ein Wagen wegen Glätte auf die Gegenfahrbahn geriet. Der Gesamtschaden aller Unfälle beträgt nach ersten Schätzungen rund 37.000 Euro.

In Forchheim ereigneten sich acht Unfälle, bis Redaktionsschluss lag die Zahl der Verletzten bei sechs Personen. Am Sonntag kam beispielsweise eine 22-Jährige zwischen Gosberg und Forchheim ins Schleudern und kollidierte mit einem entgegenkommenden Wagen. Die Unfallverursacherin kam glimpflich davon, die drei Insassen des anderen Fahrzeugs wurden leicht verletzt. Der Schaden liegt bei 15.000 Euro.

Auch bei Neunkirchen kam eine junge Frau wegen Glätte ins Rutschen, ihr Auto stieß in einer Rechtskurve mit einem Pkw zusammen. Ihre beiden Mitfahrer wurden leicht verletzt, sie selbst sowie der Fahrer des anderen Wagens blieben unversehrt. Ein 61-Jähriger rollte wegen Glätte auf der Strecke zwischen Kersbach und Effeltrich einen Hang hinunter, er kam mit leichten Blessuren davon.

Zweimal krachte es am Sonntagabend auf der B 470. Ein 23-Jähriger fuhr zunächst auf einen Wagen vor ihm auf. Durch den Unfall kam es zu einem Stau, den ein 24-Jähriger zu spät wahrnahm. Er bremste abrupt, kam ins Schleudern und geriet auf die Gegenfahrbahn. Dort mussten zwei Wagen ausweichen, sie landeten im Graben und wurden per Kran geborgen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt.

In Oberfranken, nahe Kulmbach, kam eine junge Frau ums Leben, als ihr Auto in den Gegenverkehr geriet. Laut Polizei Bayreuth gab es 165 Unfälle mit 42 Verletzten und mindestens 300.000 Euro Schaden.

Den Winter im Griff

Die Winterdienste in Forchheim und im Landkreis sind seit Sonntag im Einsatz. Sie führen, in der Regel gegen drei Uhr morgens, eine Wetterschau durch. Je nach Witterung werden die Einsatzleiter und Kollegen informiert: Schneit es ordentlich, müssen auch die Schneepflüge raus, bei Glätte ohne Schnee reicht der Streudienst. 55 Kilometer Kreisstraße haben beispielsweise Leiter Richard Forster und seine Kollegen vom Bauhof Gößweinstein für die Autofahrer freigeräumt. Böse Überraschungen gab es nicht: „Wir haben den Winter bislang im Griff“, sagt Forster. Fünf Mitarbeiter sowie zwei Helfer waren mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.

Auch die Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg hat ihre Mitarbeiter und Räumfahrzeuge zeitig losgeschickt, Beschwerden von Fahrern oder Anwohnern über zugeschneite Straßen gab es laut Bauhof nicht. Ähnlich in Ebermannstadt: Die Pendlerrouten und Schulstrecken wurden früh zuerst geräumt.

Auch beim Kreistiefbauamt Forchheim läuft der Winterdienst bisher glatt. Montags rückten um halb vier Uhr morgens die ersten Mitarbeiter aus, um die insgesamt 249 Kilometer Kreisstraße und 30 Kilometer Gemeindestraße (die das Kreistiefbauamt mitbetreut) fahrtauglich zu machen. Sechs eigene und vier externe Fahrzeuge waren unterwegs. Ebenso wie die Flächengemeinden Gräfenberg, Ebermannstadt oder Gößweinstein greift auch der Kreis Forchheim dabei auf die Unterstützung von privaten Winterdiensten zurück.

Der städtische Bauhof kümmert sich indessen um zirka 80 Kilometer Straße im Stadtgebiet. Laut Leiter Klaus Bartosch verlief alles reibungslos: „Am Sonntag wurde schon viel geräumt. Beschwerden gab es bisher kaum. Nun steht noch die Feinarbeit an.“ Das heißt: Straßeneinläufe müssen beispielsweise freigelegt werden, um Wasserstaus zu vermeiden.

Der Bauhof verwendet Salzstreu nur für die Straßen. Auf den Gehwegen wird ein Tongranulat verteilt. Dieses zertritt sich zu Pulver, ist also für die Böden in den Hauseingängen schonender. Und auch für sensible Hundepfoten, wie Bartosch erklärt.

Das Wochenende brachte Flockentreiben, doch damit ist es erst einmal vorbei: In den nächsten Tagen wird es wärmer, laut Wetterochs steigen die Temperaturen. Der Wind wird etwas auffrischen. Der Deutsche Wetterdienst warnt deshalb vor Glätte. Am heutigen Dienstag soll es regnen. Die Temperaturen bleiben über null Grad.

Keine Kommentare