Forchheimer Apotheker: "Tee half schon im Mittelalter"

24.3.2018, 10:00 Uhr
"Schon im Mittelalter wurden verschiedene Kräuter zur Linderung von Krankheiten angewandt, die Wirkung ist auch heute nicht anders", sagt der Forchheimer Apotheker.

© dpa "Schon im Mittelalter wurden verschiedene Kräuter zur Linderung von Krankheiten angewandt, die Wirkung ist auch heute nicht anders", sagt der Forchheimer Apotheker.

Herr Rank, sind Heiltees genauso wirksam wie „richtige“ Medizin?

Elmar Rank: Arzneitee ist richtige Medizin! Schon im Mittelalter wurden verschiedene Kräuter zur Linderung von Krankheiten angewandt, die Wirkung ist auch heute nicht anders. Dass bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe helfen, ist empirisch nachgewiesen. Mit beispielsweise Homöopathie hat Heiltee also nichts zu tun. Unterscheiden muss man natürlich zwischen Heil- und herkömmlichen Tees. Arzneitees werden nach bestimmten Standards biologisch angebaut. Sie durchlaufen regelmäßige Zertifizierungsverfahren. Bei diesen Tees ist die gleichbleibende Qualität gesichert — über sehr günstigen, nicht zertifizierten Tee aus dem Supermarkt weiß ich leider nichts genaueres. Aber wie vergleichsweise bei Biofleisch und dem Fleisch aus Massentierhaltung kommt natürlich auch der Teepreis irgendwie zu Stande.

Elmar Rank.

Elmar Rank. © Roland Huber

Wie und bei welchen Beschwerden wendet man Heiltees an?

Elmar Rank: Idealerweise wird frisch aufgekochter Tee zehn Minuten ziehen gelassen. Am besten abgedeckt, damit die Inhaltsstoffe richtig zur Geltung kommen. Ob im Beutel oder lose spielt eigentlich keine Rolle: Die Qualität von Heiltee ist immer gleich. Klassische Anwendungen sind unter anderem Kamillentee bei Magenbeschwerden, Brennnessel bei Gelenkproblemen und zum Beispiel Fenchel, Anis oder Kümmel gegen Blähungen. Aber auch zur Beruhigung der Blase, Galle oder zum Abführen schaffen bestimmte Tees Abhilfe. Und natürlich der Klassiker: Erkältungen werden durch Teetrinken auch gelindert.

Sind Sie selbst Teetrinker?

Elmar Rank: Nein, ich bin eigentlich passionierter Espressotrinker. Aber wenn es mir so richtig schlecht geht — mit Übelkeit oder Magenbeschwerden — dann hilft mir immer ein guter Pfefferminz- oder Kamillentee.

Interview: Kirsten Wirsching

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