Forchheimer gehen gemeinsam zur Papst-Audienz

20.1.2018, 14:00 Uhr
Forchheimer gehen gemeinsam zur Papst-Audienz

© Ulrich Schuster

Herr Pfarrer Weidt, eine gemeinsame Wallfahrt von Protestanten und Katholiken klingt ungewöhnlich. Wie kam es dazu?

Enno Weidt: Die Idee, ökumenisch nach Rom zu fahren, kam bei einem Tanzkurs auf, den meine Frau und ich mit katholischen Freunden besuchten. Da erzählte ich, wie schön es war, als ich mit meinen beiden Söhnen in Rom war. Eigentlich wollten wir bereits letztes Jahr, quasi als ökumenischen Beitrag zum Reformationsjubiläum, mit beiden Gemeinden in die Ewige Stadt fahren. Pfarrer Emge von St. Martin hielt das gleich für eine tolle Idee. Doch in dem Jahr waren so viele Veranstaltungen reingepackt, dass wir jetzt heuer mit 40 Personen reisen.

Katholiken und Protestanten auf gemeinsamer Wallfahrt: Gibt es denn auch kritische Reaktionen in ihrer Gemeinde?

Enno Weidt: Kritik gab es seitens der Gemeinde überhaupt nicht. Wir pflegen ein gutes Miteinander. Viele Familien, die zu uns kommen, sind konfessionell gemischt. Ein Gegeneinander, das es früher einmal gab, das erlebe ich überhaupt nicht mehr. Es soll ein Symbol sein, dass wir zusammen nach Rom fahren, schließlich haben wir auch eine gemeinsame Geschichte und die Reformation war auch für die katholische Kirche Anlass zur Reform.

Auf dem Programm steht auch eine Generalaudienz beim Papst?

 Enno Weidt: Selbstverständlich gehen auch wir Protestanten mit zur Audienz. Das ist ein absolutes Muss! Ganz wichtig war uns bei der Programmgestaltung eine gelungene Mischung. Wir wollen Geschichte erleben, besuchen gemeinsam die katholische Basisgemeinde St. Egidio, die sich um Flüchtlinge kümmert und stellen einen Tag unter den Titel "Das Evangelische Rom". Denn Rom war auch das Ziel der längsten und weitesten Reise Luthers und hat ihn sehr beeindruckt. Ich bin sicher: Die Wallfahrt wird uns die Augen öffnen, was der anderen Konfession wichtig ist und das gemeinsame Verständnis vertiefen.

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