Forchheimer Kampfsportler gewinnt Strongman-Cup

28.6.2016, 15:50 Uhr
Forchheimer Kampfsportler gewinnt Strongman-Cup

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Der 131 Kilogramm schwere Andrés Salcedo war unter den zahlreichen Kraftdreikämpfern, Crossfit- und Bodybuildung-Cracks ein Exot. Los ging es mit dem sogenannten „Yoke-Race“. Hierbei muss der Athlet einen mit Gewichten beschwerten Stahlrahmen von insgesamt 180 kg auf den Schultern über 25 Meter tragen. Zur Motivation bekam jeder Teilnehmer Gesellschaft von einem Konkurrenten auf der Nebenbahn. Salcedo bewältigte die Strecke in 10,24 Sekunden als Zweitschnellster.

Die zweite Disziplin heißt „Log-Lift“. 19 Wiederholungen hatte der bis dato beste Akteur in 60 Sekunden auf den Zähler gebracht — mit einem 70-kg-Stahlrahmen, der von der Brust aus über den Kopf gestemmt wurde. Der Forchheimer Warrior schaffte das erste Dutzend in flüssiger Abfolge, kämpfte sich von der 15. bis zur 19. durch und stellte mit 21 Wiederholungen schließlich den Topwert auf. In Runde drei kamen die klassischen aus dem Fernsehen bekannten Bierfässer ins Spiel. Beim „Loading“ sollten hintereinander ein 50 kg beziehungsweise 70 kg Fass sowie ein 90 kg Sandsack zehn Meter transportiert und auf ein 1,20 Meter hohes Podest aus Staplerpaletten gehievt werden. Salcedo erledigte die Aufgabe in 24,79 Sekunden, nur vier Gegner im 36-köpfigen Feld waren stärker.

Die finale Herausforderung bestand im „Farmers-Walk“. Zwei 70 kg Metallkoffer werden getragen, soweit die Kräfte tragen. Nach 25 Metern machten die Sportler immer wieder kehrt und mussten verhindern, dass sie mit einem der Koffer den Boden berühren. Am erfolgsversprechenden waren eine ausgeprägte Muskulatur in den Händen und ein schneller Gang. 117 Meter waren geboten, als sich der Forchheimer Vertreter anschickte, mit fünf vollen Runden die Führung zu übernehmen. Vier Runden waren geschafft, da glich das Brennen in den Unterarmen einer mörderischen Qual, die Beine zitterten, der Griff öffnete sich leicht. Mit letztem Willen bugsierte Salcedo die Gewichte an seinen gekrümmten Fingern. Knapp fünf Meter vor die Ziellinie verstärkten die Zuschauer, darunter seine Betreuerin und Freundin Christin Keller, die Anfeuerungsrufe. Mit allerletzter Kraft taumelte er tatsächlich bis zur Markierung. Ein einziger Kontrahent übertraf diese Leistung noch um zwei Meter.

Nach Abschluss der Punkteberechnung, die sich aus den Platzierungen der Einzeldisziplinen (1 Zähler für Rang 1 absteigend) ergaben, hatte Salcedo die wenigsten Punkte auf dem Konto und sich damit den Sieg im Einsteiger-Cup gesichert. Cheforganisator Heinz Ollesch, zwölf Mal zum stärksten Mann Deutschlands gekürt, zeigte sich beeindruckt vom Debütanten. Der Sprung in die deutsche Spitze ist das nächste und wohl auch ein realistisches Ziel, das sich der Warrior mit seinen Unterstützern, die Ausrüstung und Anleitung beim Training zur Verfügung stellten, vornehmen will.

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