Forchheimer Königsbad bekommt Photovoltaik-Anlage

11.9.2018, 20:00 Uhr
Forchheimer Königsbad bekommt Photovoltaik-Anlage

© Foto: Sonja Och

Es habe "etwas länger gedauert" mit der Installation der PV-Anlage, so Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD), denn "manchmal fehlten die erforderlichen Mittel". Seit dem Jahr 2013 ist eine PV-Anlage auf dem Dach des Ganzjahresbades regelmäßig auf den Tagesordnungen im Stadtrat und auch Bestandteil der Haushaltsberatungen. Bereits zur Amtszeit von Alt-OB Franz Stumpf gab die PV-Anlage Anlass zur Diskussion und auch Kritik. Damals hatte die Bürger-für-Bürger-Genossenschaft mit ihrem Vorstandsmitglied Emmerich Huber angeboten, die Anlage zu finanzieren, zu errichten und zu betreiben, die Stadt jedoch entschied sich gegen die Bürger-Genossenschaft und für eine Zusammenarbeit mit den Forchheimer Stadtwerken.

"Die damals gewünschte Anlage hätte alle Kapazitäten, gerade in punkto Dachlast und Statik, überschritten", sagt Reinhold Postler, technischer Leiter der Stadtwerke Forchheim, der an das Unglück des Eishalleneinsturzes von Bad Reichenhall erinnert. Doch nun habe man die Anlage optimiert.

Ein weiteres Argument von damals, die städtische Anlage produziere dann quasi im Eigenbetrieb Strom für den Eigenbedarf, gilt auch heute noch: "Es ist richtig und wichtig, dass wir das nicht Dritten überlassen", so Kirschstein, denn schließlich sei das Königsbad "ein nicht unwichtiger Energieverbraucher". Mit rund 260 000 Euro schlagen die Stromkosten pro Jahr für das Königsbad zu Buche, sagt Walter Mirschberger, Leiter des Bau-, Grün- und Bäderbetriebs. 212 Module mit polykristalliner Struktur sollen auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern das Bad mit regenerativer Energie versorgen.

Strom für 20 Haushalte

Die Solarplatten erzeugen dabei eine Leistung von 70 Kilowatt Peak, das entspricht rund 65 000 Kilowattstunden pro Jahr, was dem Strombedarf von 20 Haushalten im Jahr entspricht. Das sei "zwar nicht ausreichend für das gesamte Bad, aber ein erster Schritt", so Mirschberger. Das nach Süden ausgerichtete Dach eignet sich dafür perfekt. Dort wird bereits mittels Solarthermie Warmwasser für das Bad erzeugt

Die Einbaukosten der PV-Anlage sind mit 110 000 Euro beziffert, die Stromkostenersparnis beträgt pro Jahr 10 000 Euro, in elf Jahren soll sich die Investition amortisiert haben. "Die Einsparung hilft, das Defizit des Königsbads etwas zu mindern", so Mirschberger, dem neben "der Ersparnis der Umweltgedanke enorm wichtig ist". Und das soll künftig für alle sichtbar sein: Eine große Display-Anzeige am Eingang des Bades soll künftig dem Besucher Tag für Tag zeigen, wie viel CO2 eingespart wird. Damit "wollen wir unser umweltbewusstes Denken und Handeln aufzeigen", so Mirschberger.

Nahezu zeitgleich zur PV-Anlage installieren die Stadtwerke auch eine Säule mit zwei Ladepunkten für Elektro-Autos.

4 Kommentare