Forchheimer Radsport-Camp: Junge Radler trotzen Regen

18.8.2014, 11:00 Uhr
Forchheimer Radsport-Camp: Junge Radler trotzen Regen

© Foto: Alexander Hitschfel

Ein bisschen müde und abgekämpft sieht der achtjährige Darius Hamann aus Hetzles schon aus. Er ist aber auch sehr zufrieden. Es läuft gut für ihn bei der Abnahme des Deutschen Radsportabzeichens für Kinder und Jugendliche. Gerade bringt er die letzte Disziplin hinter sich. Geschicklichkeitsfahren steht zur Prüfung an. Hier gilt es, eine 25 Meter lange Strecke so langsam wie möglich zu befahren. Die Füße müssen dabei immer auf den Pedalen bleiben und dürfen nicht den Boden berühren.

Darius macht seine Sache gut. Er liegt auf Goldkurs, sagt Sandra Lindner, ein Mitglied der Schiedsrichter-Crew, die das Radsportzeichen abnimmt. Doch beim Geschicklichkeitsfahren ist noch viel mehr Gleichgewichtssinn gefragt. So müssen die Kinder und Jugendlichen, die im Alter von acht bis 15 Jahren sind, über eine Wippe fahren und einen Hütchen-Parcours im Slalom durchqueren. Bei all den Prüfungen ist jede Menge Körperbeherrschung und auch Konzentration gefragt.

Mit den Brüdern

Darius nimmt mit seinen zwei Brüdern Luzio (10) und Fabio (12) am Radsport-Camp teil. Alle drei haben ihre Mountainbikes von zu Hause mitgebracht. Die Liebe zum Radsport kommt nicht von ungefähr. Ihr Vater Mike Hamann ist ein erfolgreicher Radrennfahrer. „Ich will auch mal so gut werden wie mein Papa“, hat sich der achtjährige Darius vorgenommen. „Mein Papa ist, wie er Jugendlicher war, auch in der Bundesliga gefahren und durfte gegen den später erfolgreichen Radrennfahrer Jens Voigt fahren“, erzählt der Drittklässler stolz.

Dario will seinem Vater nacheifern. Mit der Abnahme des Abzeichens – er bekam für seine Leistungen im Übrigen das Goldene Radsportabzeichen – legt er die Grundlage. Weitere Prüfungen für die Erreichung des Radsportabzeichens waren ein 25-Kilometer-Streckenfahren (alternativ zehn Kilometer mit dem Mountainbike), 200 Meter Sprint und fünf Kilometer Zeitfahren.

„Der Radsport scheint wieder mehr im Kommen zu sein“, freut sich der Vereinsvorsitzende Klaus Ponner. Mit 37 Teilnehmern konnte das diesjährige Radsport-Camp eine Rekordbeteiligung verbuchen, wie er stolz berichtet. Auch die Jugendgruppe des Vereins läuft gut und muss aufgrund des großen Zuspruchs in zwei Altersgruppen unterteilt werden. Uli Weinmann wird die Zehn- bis 15-Jährigen trainieren und Sandra Lindner die Acht- bis Zehnjährigen. Momentan ist Sommerpause. Ab 18. September geht es aber wieder los. Gefahren wird jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr; Treffpunkt ist dabei die Mountainbike-Strecke auf der Schleuseninsel.

Schnell im Griff

„Auch wenn kurzzeitig durch den Starkregen die Zelte einmal unter Wasser standen, haben wir die Situation schnell wieder in den Griff bekommen“, erzählt Ponner. „Es ist eben eine Outdoor-Veranstaltung und da muss man auch mal mit schlechtem Wetter rechnen. Es hat Eltern gegeben, die haben ihre Kinder an einem Tag abgeholt, sie zu Hause in die Badewanne gesetzt und dann zu den nächsten Prüfungen wieder gebracht.“ Nur zwei Eltern nahmen ihre Kinder vorsorglich ganz mit nach Hause, zieht Ponner Bilanz.

Zwar konnten nicht alle Teilnehmer ein Abzeichen erringen, Urkunden gab es aber für jeden. Insgesamt wurde 20 Mal Gold, fünf Mal Silber und ein Mal Bronze vergeben. Der Gewinner mit den meisten Punkten war beim Mountainbike Leo Heilig, auf der Strecke Cosmina Gundermann.

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