Forchheimer Stadtfest: Stadtrat bespricht Konzept-Details

16.2.2019, 07:58 Uhr
Forchheimer Stadtfest: Stadtrat bespricht Konzept-Details

© Archivfoto: Roland Huber

Der Beschluss fiel nach rund 45-minütiger Diskussion und mehr als einem Dutzend Wortmeldungen einstimmig aus. Als wie schwierig der Namensfindungsprozess empfunden wurde, machten Beiträge wie "Zweitbeste Lösung", "kleinstes Übel" oder "das für mich erträglichste" deutlich.

Den Begleitbrief des Gastroteams im Festkomitee bezeichnete Manfred Hümmer (FW) als "unverschämt", er "grenzt an eine Erpressung". Die Wirte hatten klar gemacht, dass sie keine Änderung mehr wünschen. Der Vorschlag "Forchheimer Stadtfest" hatte in der Bürgerbeteiligung die meisten Stimmen erhalten.

Nicht nur Essen und Trinken

Citymanagerin Elena Büttner stellte erstmals Details des vorläufigen Konzepts vor. Die Kulinarik soll nur einer von mehreren Schwerpunkten sein. Dem Altstadtfest war ja vorgeworfen worden, zu sehr auf Essen und Trinken zu setzen. Wie bereits berichtet, geht das Stadtfest von Donnerstag, Christi Himmelfahrt, bis Sonntag, 2. Juni, über die Bühne. Einzelhandel, Kulturschaffende und Gastronomie stricken noch am Konzept.

Ein Markenzeichen wird sein, dass sich das Musikprogramm stark an die frühere NN-Veranstaltung "Überall Musik" anlehnt: mehrere kleine Bühnen vor den Kneipen, eher ruhigere Töne. Statttheater und Junges Theater sollen neben Sport- und anderen Vereinen für "lebendige Stadtgeschichte" und Mitmach-Aktionen sorgen. Der Fokus, so Büttner, werde auf die Familie gerichtet.

Für die ganze Familie

Das Stadtfest soll ein Image als Fest für die ganze Familie erhalten. Die Stadträte waren damit sehr einverstanden. Thomas Werner (CSU) hielt aber den im Haushaltsplan eingestellten Beitrag der Stadt in Höhe von 28.000 Euro für sehr hoch. Dazu müssten ja noch "innere Verwaltungsleistungen" mindestens in derselben Größenordnung gezählt werden.

Ja, sagte Elena Büttner, verschiedene städtische Ämter seien beteiligt, vom Ordnungsamt übers Citymanagement bis zum Bauhof. Aus ihrem eigenen Etat fließen die genannten 28.000 Euro zum Beispiel für einen Image-Flyer und weitere Werbemaßnahmen.

Manfred Hümmer meinte, das Pferd sei von hinten aufgezäumt worden: Zuerst hätte das Konzept vorgestellt, dann der Name dafür gefunden werden müssen. Angesichts der Äußerungen der Wirte frage er sich: "Lasse ich mich als Stadt an der Nase herumführen? Wer hat hier den Hut auf?" Veranstalterin sei die Stadt. Zwar trügen die Wirte, die ja auch die Bands bezahlen, das Risiko. Aber sie schöpften, wenn es gut läuft, auch den Gewinn ab.

"Auf dem richtigen Weg"

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) zeigte sich offen für den Gedanken, dass die Stadt "nicht für immer und ewig" Veranstalterin des Stadtfestes bleiben müsse. Annette Prechtel sieht Forchheim nun "auf dem richtigen Weg", weil die Kultur im Konzept "breiten Raum" einnehme: "Ich vertraue darauf, dass das Fest sich entwickelt."

Lisa Hoffmann (SPD) sah das Stadtfest an einem Punkt, "wo das Altstadtfest einmal angefangen hat". Es sei schade, "dass von den Wirten so ein Nachsatz kommt". Sebastian Platzek (FDP), der einen der beteiligten Wirte "täglich sieht", wie er sagte, wollte das Schreiben "nicht so hoch hängen".

Martina Hebendanz (CSU) erinnerte daran, "dass das Risiko immer beim Wirt liegt, das ist auch beim Annafest so. Es kann ja auch gut ausgehen". Mathilde Hartmann (CSU) sprach allen aus der Seele: "Die Wochen der Irritation sind hoffentlich vorbei." Jetzt muss am 28. Februar nur noch der Gesamtstadtrat sein Okay geben.

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