Forchheimer Tierheim platzt aus allen Nähten

7.7.2015, 19:00 Uhr
Den Tieren im Heim an der Schleuse geht es gut, aber die Tierschützer brauchen mehr Räume, um gesetzliche Vorschriften zu erfüllen.

© Michael Müller Den Tieren im Heim an der Schleuse geht es gut, aber die Tierschützer brauchen mehr Räume, um gesetzliche Vorschriften zu erfüllen.

„Das Tierheim ist eine gesellschaftlich notwendige Einrichtung, deren unmittelbarer Zweck der Tierschutz vor Ort ist“, sagte Vorsitzende Marianne Wende. Seine Aufgabe bestehe darin, in Not geratenen Tieren aller Art Unterbringung und Versorgung zu bieten. Die Unterbringung von Tieren im Tierheim unterliegt aber gesetzlichen und behördlichen Auflagen. So seien etwa neu aufgenommene Tiere, kranke sowie aus tierseuchenrechtlichen Gründen vom Veterinäramt beschlagnahmte Tiere getrennt von anderen Tieren zu halten. Dafür müssten für Hunde, Katzen und Kleintiere Quarantäne- und Krankenzimmer zur Verfügung stehen.

Die Unterbringungsmöglichkeiten reichten in dem vor 25 Jahren erbauten Tierheim nicht aus oder wären gar nicht vorhanden, klagte Wende. Die Tierschützer planen einen Um- und Anbau, mit dem alles unter einen Hut zu bringen wäre: eine tiergerechte Haltung, die Erfüllung gesetzlicher Auflagen und eine zweckmäßige Arbeitserledigung.

Laut Rechenschaftsbericht wurden im vergangenen Jahr 744 Tiere betreut, viele mussten kostenintensiv operiert und behandelt werden. 145 freilebende Katzen wurden in 37 Ortschaften im Landkreis kastriert, 104 Wildtiere fanden Aufnahme in der Pflegestation in Heroldsbach und wurden bis zur Auswilderung gepflegt. Wegen mangelhafter Tierhaltungen führten die Tierschützer 22 Besuche bei Tierhaltern im Landkreis durch, das Veterinäramt beschlagnahmte zwei Hunde und drei Katzen. Wende bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Behörden, insbesondere dem Veterinäramt, sowie bei der Feuerwehr für den schnellen Einsatz und dem THW für die Nachbarschaftshilfe. Außerdem wurde der Besuch von Schulklassen im Tierheim, Schulpraktika und die Ableistung von über 1900 Sozialstunden ermöglicht. Schatzmeisterin Burgi Erler erläuterte den Kassenbericht. Die Ausgaben beliefen sich auf rund 194 000 Euro.

Defizit ausgeglichen

Das entstandene Defizit in Höhe von Euro 28 000 – durch hohe Instandhaltungsarbeiten verursacht – konnte dank finanzieller Zuwendungen von Mitgliedern und Gönnern ausgeglichen werden. Wende bedauerte, dass es seit 2014 keine Jugendgruppe mehr gibt. Einige Kinder waren „ihren Tierheimtatzen“ über die gesamten acht Jahre treu, seien nun aber der Tierschutzjugend langsam entwachsen.

 

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