Forchheimer Unternehmen im Umschwung

14.12.2014, 09:00 Uhr
Forchheimer Unternehmen im Umschwung

© Anestis Aslanidis

Zum 1. Oktober haben die zirka 80 Mitarbeiter der Feag GmbH in Forchheim ihre Kündigung erhalten. Nach anfänglichen Unstimmigkeiten hatte sich die Feag GmbH und die Gewerkschaft IG Metall Anfang September auf Abfindungen und die Gründung einer Transfergesellschaft geeinigt (wir berichteten). Drei Monate später, Anfang Dezember, ist der Produktionsstandort Forchheim mehr oder weniger abgewickelt. Die Verwaltungszentrale wird noch bis Mitte 2015 ihren Sitz hier haben. „Ein paar Mitarbeiter räumen noch die Werkstatt auf, geben Maschinen zurück oder schicken sie an die anderen Standorte“, erzählt Wolfgang Grund, der 20 Jahre lang bei Feag beschäftigt war.

Forchheimer Unternehmen im Umschwung

© Roland Huber

Zirka 75 Prozent der Mitarbeiter hätten das Angebot wahrgenommen, in die Transfergesellschaft zu wechseln. Er selbst wird zum 1. Januar dort eintreten. Bis Ende September 2015 sollen die ehemaligen Feag-Arbeitnehmer für einen neuen Job qualifiziert werden. Der Rest hat die Kündigung angenommen. „Einige wenige haben wieder einen neuen Job“, sagt Grund. „Es läuft in geordneten Bahnen“, heißt es von Seiten der Gewerkschaft.

Die Geschäftsleitung ist optimistisch. Nach erheblichen Verlusten in 2014 wolle man 2015 mit den übrigen Standorten (unter anderem Bremen und St. Ingbert) wieder auf eine schwarze Null kommen, erklärt Geschäftsführer Thomas Semmelmann. Zentrales Element für den Erfolg sei eine neue Vertriebsstruktur. Schon in diesem Jahr habe man es geschafft, doppelt so viele Neukunden zu gewinnen wie 2013. In Forchheim dagegen sei es nicht gelungen, „den Fokus weg von der Werkbank und hin zu einem lösungsorientierten Geschäft zu lenken.“

Die Zentrale der Feag-Gruppe mit zirka zehn Mitarbeitern soll weiter in Franken bleiben. Ein Standort nördlich von Nürnberg werde favorisiert, so Semmelmann. Für den Sommer 2015 ist der Auszug geplant. Dann wird die Firma Uebler den Um- und Ausbau des Gebäudes in Angriff nehmen, bestätigt Mitgeschäftsführer Klaus Uebler. Die Firma stellt hauptsächlich Fahrradträger für die Anhängerkupplung her und beschäftigt zirka 50 Mitarbeiter. 2007 siedelte Uebler von Möhrendorf nach Forchheim ins Gewerbegebiet Sandäcker, um sich zu vergrößern. Nun ist die nächste Expansion an der Reihe. Das alte Feag-Gebäude soll nicht nur umgebaut werden, eine neue Halle kommt dazu. „Wir wollen unseren Lagervorrat besser bestücken, neue Produkte herstellen, das wird im Sandäcker zu eng“, erklärt Klaus Uebler. 2016 findet der Umzug statt.

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